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Neues ORF-Programm „für dich und mich“: Von Musikpartys bis „True Crime“

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann und ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann und ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz.APA / Thomas Ramstorfer
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Shows, Serien und Diskussionsformate sowie ein eigener Kinderkanal: Der ORF hat sein Programm für 2024 präsentiert und will für wirklich alle etwas Neues bieten.

Der ORF stellte am Dienstag sein Programm für 2024 vor, besonders plakativ unter dem Slogan „Für dich und mich und alle“ zusammengefasst. Dem ersten ORF-Slogan, bei dem das Publikum geduzt wird, was wohl größtmögliche Nähe erzeugen soll – immerhin steht die Umstellung auf eine Haushaltsabgabe an und es werden 2024 mehr Haushalte als bisher zur Kasse gebeten. Diese Abgabe sei aber „kein Ruhekissen“ für den ORF, wie ORF-Chef Roland Weißmann betonte. Sondern „Ansporn und Verpflichtung, unseren Auftrag noch besser in Programmangebote zu gießen, die für möglichst viele Menschen in Österreich Identifikation und Anknüpfung bieten“.

Welche Programminhalte kommen also? Man wird neue Magazine, Diskussionsformate, Shows und Serien sehen und einiges an Musik hören. Schon im November kommt etwa eine „launige Musikparty“ mit (ORF-)Promis unter dem Titel „Hier spielt die Musik“. Mit einer „Schlagernacht“ will man sich, offenbar nicht ganz unironisch, auch an das jüngere Publikum wenden. Eine neue Auflage wird es von der Casting-Show „Die große Chance“ geben, denn die sei das sendunggewordene „ORF für alle“, wie ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz sagte. Und die Wissensshow „Clever“ soll mit den schlausten Personen des Landes aufwarten.

Neue Unterhaltung gibt es etwa auch mit der Serie „School of Champions“, sie dreht sich um ein Elite-Ski-Internat in den Bergen Österreichs. Die Nachfolge der erfolgreichen „Vorstadtweiber“ soll die neue Serie „Biester“ antreten. In einem fiktiven Tiroler Dorf spielt die Mystery-Miniserie „Schnee“, und Thomas Stipsits sieht man in der Verfilmung seines gleichnamigen Krimis „Kopftuchmafia“.

Groiss-Horowitz kündigte insgesamt mehr Publikumsbeteiligung an. So wird die Ö3-Anrufsendung „Frag das ganze Land“ fürs Fernsehen adaptiert. Mit Europathemen soll sich „Europa und der Bürger“ (mit Hans Bürger) auseinandersetzen. Spannend mutet das Format „You are hired . . . vielleicht“ an, bei dem es um Konflikte zwischen Arbeitgebern und jungen Arbeitnehmern gehen soll.

Konfrontation bringt Quote, daran dürfte man auch beim Konzept einer neuen Diskussionssendung namens „Fightclub“ gedacht haben. Hier treffen zwei Kontrahenten mit unterschiedlichen Meinungen aufeinander und versuchen, das Publikum von ihrer Ansicht zu überzeugen. Dies können offenbar ebensogut zwei Mütter wie zwei Lehrlinge oder zwei Journalistinnen sein.

Neu ist vor allem auch die Streamingplattform namens „ORF On“, mit der der ORF im Jahr 2024 startet. Sie wird die TVthek ablösen und bietet sehr viel mehr Inhalt, weil die Videos ein halbes Jahr oder länger abrufbar sein sollen. Ausgewählte Sendungen werden bis zu 24 Stunden vor der Ausstrahlung im linearen Fernsehen zu sehen sein. Angesiedelt ist auf „ORF On“ auch ein neuer 24-Stunden-Kinderkanal, auf dem das junge Publikum neue Inhalte, solche aus dem Archiv und ausgewählte internationale Kaufprogramme wird sehen können.

Ansonsten ist dem Programm die Bemühung „etwas für alle“ anzumerken. Auch die Information soll viel Platz im Programm haben, die ORF-Korrespondenten bekommen mit einem eigenen Magazin mehr Sendeplatz, manche „ZiB“-Sendungen am Wochenende werden verlängert. Ein neues Tiermagazin namens „Tierische Augenblicke“ mit Maggie Entenfellner wird etabliert. Und am Donnerstagabend wird ab Jahresmitte Zeitgeschichte mit vielen Eigen- und Koproduktionen für eine jüngere Zielgruppe kommen. Ein True-Crime-Format widmet sich etwa Jack Unterweger oder Udo Proksch. Die Fußballspiele des ÖFB-Nationalteams muss man sich aber auf Servus TV ansehen, die Rechte laufen aus. Und die leidigen US-Serien auf ORF1 in Dauerschleife? Seien ohnehin innerhalb von zwei Jahren um acht Stunden täglich (!) geschrumpft, sagte die Programmdirektorin. Aber man müsse noch alte Verträge erfüllen.

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