Friedensgespräche

Kolumbiens Regierung und Guerilla-Splittergruppe leiten Dialog ein

Anfang September protestierten Menschen in Kolumbien, nachdem eine Schule während der Kämpfe zwischen der kolumbianischen Polizei und der FARC von Schüssen getroffen worden war.
Anfang September protestierten Menschen in Kolumbien, nachdem eine Schule während der Kämpfe zwischen der kolumbianischen Polizei und der FARC von Schüssen getroffen worden war.APA / AFP / Joaquin Sarmiento
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Ab 8. Oktober wollen sie über eine Beendigung des bewaffneten Konflikts sprechen. Am selben Tag soll ein zehnmonatiger Waffenstillstand beginnen.

Die kolumbianische Regierung und eine Splittergruppe der früheren linksgerichteten Guerillaorganisation FARC wollen Friedensgespräche aufnehmen. Die Verhandlungen über eine Beilegung des bewaffneten Konflikts sollen am 8. Oktober beginnen, wie Unterhändler der Regierung und der FARC-Dissidentengruppe Estado Mayor Central (Zentraler Generalstab) am Dienstag nach Sondierungsgesprächen mitteilten. Am selben Tag werde ein zehnmonatiger Waffenstillstand beginnen.

Die Rebellen sagten zu, drei entführte Soldaten freizulassen und keinen Einfluss auf die Regionalwahlen im Oktober zu nehmen. Begleitet werden die Verhandlungen von den Vereinten Nationen, der Organisation Amerikanischer Staaten, der Katholischen Kirche, der EU, Norwegen, der Schweiz, Irland und Venezuela.

52-jähriger Bürgerkrieg

Nach dem Friedensabkommen zwischen Kolumbien und der FARC 2016 spaltete sich der Estado Mayor Central von der damals größten Rebellengruppe des Landes ab und blieb im Untergrund. Heute handelt es sich bei der Organisation vor allem um eine kriminelle Vereinigung, die in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt ist.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der FARC verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Derzeit laufen auch Friedensgespräche mit der Guerillaorganisation ELN. Präsident Gustavo Petro hat auch andere kriminelle Banden, Rebellen und Paramilitärs zu Verhandlungen eingeladen. (APA/dpa)

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