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„The truth“: Dritter Film über Sebastian Kurz soll erscheinen

Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Lebensgefährtin Susanne Thier am 6. September 2023 bei der Premiere von „Kurz - Der Film“ in Wien.
Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Lebensgefährtin Susanne Thier am 6. September 2023 bei der Premiere von „Kurz - Der Film“ in Wien.APA / Georg Hochmuth
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Der kroatische Regisseur Jakov Sedlar kündigt eine Doku über den österreichischen Altkanzler an. Sein Vorgängerfilm „Jasenovac - the truth“ wurde kontroversiell aufgenommen.

Während die zwei vor kurzem angelaufenen Kinofilme über Ex-ÖVP-Chef und Altkanzler Sebastian Kurz weiter für Debatten sorgen, erscheint demnächst noch eine dritte Dokumentation über Kurz. Der kroatische Regisseur Jakov Sedlar bringt mit „Sebastian Kurz - the truth“ („Die Wahrheit“) noch diese Woche (Donnerstag) eine Dokumentation via Streaming-Dienst an den Start, bestätigte Sedlar gegenüber der APA einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ).

Den Film zu produzieren, sei seine eigene Idee und Initiative gewesen, und beruhe auf seinem Interesse an der Person von Kurz, insbesondere für dessen Einsatz für den Kampf gegen Antisemismus, sagte Sedlar zur APA. Der Film fokussiere auf das gesamte Leben von Kurz, den Sedlar als „charismatische Persönlichkeit“ bezeichnete. In der heutigen Welt fehle es an solchen charismatischen Charakteren, meinte Sedlar. Er wisse zwar nicht, ob Kurz vorhabe, in die Politik zurückzukehren werde - fände es aber gut „für Europa und die Welt“.

Kurz gab für Film Interview

Die Vorbereitungen laufen seit Jänner, ab Donnerstag wird der Film auf der Streaming-Plattform „Vimeo“ (https://vimeo.com/watch) angeboten, so der Regisseur - und zwar in englischer und deutscher Sprache. Für den Film wurden mehrere Interviews geführt. Neben Kurz wurden etwa auch Statements von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu oder dem ehemaligen US-Botschafter in Österreich, Trevor Traina, eingeholt, so Sedlar.

Das Drehbuch für den Film stammt von der Journalistin Judith Grohmann, die 2019 eine autorisierte Biografie über Kurz verfasst hat. Gegenüber der APA sagte Grohmann, Sedlar sei an sie aktiv herangetreten. Kurz habe wohl „auch in anderen Ländern für Aufsehen gesorgt“, vermutete sie hinsichtlich der Beweggründe Sedlars. Das Budget für den Film liegt laut Sedlar bei rund 350.000 Euro, sagte er zur „FAZ“. Woher die Mittel kommen, ging aus dem Medienbericht nicht hervor.

Seitens des Büros von Kurz bestätigte man am Mittwoch auf APA-Anfrage, dass der Ex-Kanzler Sedlar ein Interview gab: „Sebastian Kurz stand einem kroatischen TV-Team für ein Interview zur Verfügung, da es besonders um den Kampf gegen Antisemitismus und sein Engagement für eine Verbesserung der österreichischen Beziehung zu Israel ging. Der weitere Inhalt dieser Dokumentation sowie die Finanzierung und Verwertung ist uns nicht bekannt.“

Regisseur des umstrittenen Films „Jasenovac - the truth“

Der kroatische Regisseur und Produzent Sedlar hat seit den 1980er Jahren zahlreiche Dokumentarfilme gedreht. Für Kontroversen sorgte 2016 sein Film „Jasenovac - the truth“ über das gleichnamige Vernichtungslagers des faschistischen kroatischen Ustascha-Staates NDH (1941-1945). Kritiker warfen dem Regisseur einen selektiven Blick auf die Geschichte und eine Verharmlosung der Verbrechen der Ustascha vor.

Nach den Dokumentarfilmen „Projekt Ballhausplatz“ und „Kurz - Der Film“ wäre Sedlars Film bereits der dritte Streifen über die politische Karriere des früheren Kanzlers, der im September erscheint. Während Kurz sowohl für Sedlars Film als auch für „Kurz“ für Interviews zur Verfügung stand, lehnte er dies für das „Projekt Ballhausplatz“ - in dem seine Politik kritisch beleuchtet wird - ab. (APA)

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