Kommentar

Fette rote Deals: So viel Glück ist kaum zu fassen

Ein rotes Wiener Kleeblatt schwimmt im Badesee – und im Geld.

Wer sagt, dass Rote keine Immo-Deals machen dürfen? Und dabei auch fette, fette Gewinne einstreifen. Niemand. Oder?

Na ja, linke, betont linke Politik bedient schon einmal gern den Neid. Und missgönnt Vermögenden deren Vermögen. Wenn jetzt jemand an Andreas Babler denkt, den Traiskirchner Bürgermeister, der auszog, die SPÖ zu erobern, liegt er so falsch nicht. Was der wohl über jene drei Wiener Genossinnen und den einen Genossen denkt, die am Schotterteich sehr viel Schotter gemacht und es plötzlich zu einer gewissen Berühmtheit gebracht haben?

Dabei hatten alle vier Wiener SPÖ-Politiker, an der Spitze der mächtige und im politischen Leben wortgewaltige Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, einfach entweder einen sehr guten Riecher für ein sehr gutes Geschäft. Oder sie hatten Glück, verdammt viel Glück. Wie es der Zufall so will, haben alle vier in Breitenlee ein Grundstück günstig erworben, auf dem laut Widmung höchstens eine Badehütte erlaubt war. Dann der nächste Zufall: Die Widmung wurde geändert. Badeparzellen wurden wie durch Zauberhand in teures Bauland verwandelt. Der Wert der Grundstücke stieg Daumen mal Pi um das Doppelte.

Zauberhand? Nicht ganz, die Mitglieder des Gemeinderats sind keine Zauberer, sondern Realpolitiker, die ganz reale Interessen vertreten. Notfalls die eigenen. Der nächste Zufall: Eine der Grundbesitzerinnen sitzt in jenem Gemeinderat, der die Umwidmung beschlossen hat. Eine andere war im Behördenverfahren als Beraterin aktiv.

So viel Glück, so viel Zufall ist nicht zu fassen. Schlechte Optik nennt es die Wiener SPÖ-Zentrale. Die Untertreibung des beginnenden Herbstes!

E-Mails an: dietmar.neuwirth@diepresse.com

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