Klimawandel

Die portugiesischen Sechs, die Europa klagen

Zwei der insgesamt sechs Kläger: Mariana Agostinho (11) und ihre Schwester Claudia (24) im Gerichtssaal.
Zwei der insgesamt sechs Kläger: Mariana Agostinho (11) und ihre Schwester Claudia (24) im Gerichtssaal. APA / AFP / F. Florin
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Sechs junge Menschen aus Portugal wollen 32 Staaten, darunter Österreich, zur Einhaltung der Klimaziele zwingen. Die Chancen ihrer Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg schwer abschätzbar.

Noch immer habe sie Angst vor Hubschraubern. Das Rattern der Rotorenblätter würde die Erinnerungen an jene schlimmen Wochen im Sommer 2017 wachrufen, die Mariana Agostinho gerne vergessen würde. Nach einer Hitzewelle wüteten damals rund um ihr Dorf in der Region Leiria in Portugal verheerende Waldbrände. Viele Anrainer wurden aufgrund des Rauches krank, sie hatten Angst vor den sich rasch ausbreitenden Flammen. Mehr als 100 Menschen verloren in diesem Sommer der Buschbrände ihr Leben. Das damals fünfjährige Mädchen sei wütend gewesen, dass sie und ihre Familie so hilflos gewesen seien und tatenlos zusehen mussten.

Für Mariana (heute elf), ihren Bruder Martim (20) und ihre Schwester Claudia (24) waren diese schrecklichen Erlebnisse vom Juni 2017 der Grund dafür, eine Klage gegen insgesamt 32 Staaten einzureichen. Ihr Vorworf lautet: Alle EU-Staaten – also auch Österreich – sowie Großbritannien, Norwegen, die Schweiz, Russland und die Türkei hätten zu wenig für den Klimaschutz und für das Erreichen der Klimaziele unternommen. Die Untätigkeit der jeweiligen Regierungen sehen die Kläger – das sind neben den drei Geschwistern noch drei weitere junge Portugiesen – als Verletzung der Menschenrechte.

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