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ams-Osram: Aktie nach Kapitalerhöhung mit satten Verlusten

Die Fabrik in Unterpremstätten.
Die Fabrik in Unterpremstätten.Reuters / Leonhard Foeger
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Vor allem die 800 Mio. Euro schweren Kapitalerhöhungen dürften das Wertpapier stark belasten.

Die Wertpapiere der österreichischen Chip- und Sensorfirma ams OSRAM haben am Donnerstag starke Verluste verbucht. Vor dem Hintergrund der jüngst angekündigten Refinanzierung wegen der 2025 fällig werdenden Schulden waren die Aktien in der Früh an der Zürcher Börse bei 4,00 Euro in den Handel gestartet und notierten um kurz nach 10 Uhr mit 4,30 Schweizer Franken - ein Minus von 17 Prozent.

Vor allem die 800 Mio. Euro schweren Kapitalerhöhungen dürften das Wertpapier am Berichtstag stark belasten. Sie ist Teil eines 2,25 Milliarden Euro schweren Finanzierungspakets. „Der umfassende Finanzierungsplan sorgt für eine belastbare Finanzstruktur, durch die wir uns voll und ganz auf die Umsetzung unserer Strategie für Wachstum, eine höhere Profitabilität und die Monetarisierung von Innovationen konzentrieren können“, sagte Vorstandschef Aldo Kamper.

Dass die Aktie unter Druck geraten würde, sahen die Experten der Erste Group Research schon vor Handelsbeginn als wahrscheinlich an. Hinsichtlich der Geschäftstätigkeit des Unternehmens könnte sich ab dem zweiten Halbjahr 2023 die „Dynamik verbessern“. Die angekündigte Refinanzierung angesichts der 2025 fällig werdenden Schulden bewerten die Analysten positiv.

Marktbeobachter verwiesen zudem auf Aussagen von Vontobel-Analyst Mark Diethelm: „Die angekündigte Refinanzierung mit einer Bezugsrechtsemission in Höhe von rund 50 Prozent der Marktkapitalisierung ist deutlich größer als befürchtet“.

Sollte die Refinanzierung gelingen, dürfte ein wichtiges Problem gelöst sein und der Schwerpunkt könnte sich auf Wachstumschancen im Kerngeschäft verlagern, schrieb unterdessen Barclays-Analyst Simon Coles.

Die Kapitalerhöhung muss noch von einer außerordentlichen Hauptversammlung am 20. Oktober genehmigt werden. Die Banken HSBC, Morgan Stanley und UBS garantieren die Emission. Die neuen Aktien würden den bestehenden Aktionären im Herbst oder Winter mit einem Kursabschlag angeboten. Parallel dazu will ams-OSRAM Dollar- und Euro-Anleihen begeben, mit denen die bestehenden Schulden refinanziert werden.

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