„Harry Potter“

Er verkörperte die Weisheit: Dumbledore-Darsteller Michael Gambon ist tot

Michael Gambon in seiner bekanntesten Rolle als Professor Albus Dumbledore in der „Harry Potter“-Reihe.
Michael Gambon in seiner bekanntesten Rolle als Professor Albus Dumbledore in der „Harry Potter“-Reihe.APA / ORF
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Der britisch-irische Schauspieler übernahm die ikonische Rolle ab dem dritten Teil. Er sah sich selbst nicht unbedingt als Charakterdarsteller.

„Selbst in den dunkelsten Zeiten kann man Glück finden, wenn man nur daran denkt, das Licht anzuschalten.“ Sätze wie dieser rahmten die Persönlichkeit von Professor Albus Dumbledore. Michael Gambon sprach sie bedächtig, eindringlich, natürlich ein wenig pathetisch – aber oft folgte danach ein kleines Augenzwinkern. Was ihm in seiner bekanntesten Rolle als Professor Albus Dumbledore viel Sympathie einbrachte. Natürlich, schon die Figur des Professors, sogar Direktors der Zauberschule war eine Lichtgestalt: Güte und Weisheit, dazwischen funkelte auch etwas Schelmisches.

Im Alter von 82 Jahren ist der britisch-irische Schauspieler Michael Gambon, dem die „Harry Potter“-Filme Berühmtheit brachten, Krankenhaus nach einer Lungenentzündung gestorben. Er übernahm die ikonische Rolle ab dem dritten Teil, nämlich „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ (2004). In den beiden ersten Filmen hatte Richard Harris, der 2002 starb, den Zauberschulleiter gespielt, der für Harry Potter eine Art Vaterfigur wird. Und erst mit den späteren Teilen wurde auch die Figur komplexer, bekam Brüche.

„Ich bin nicht wirklich ein Charakterdarsteller“

Gambon ging die Rolle mit größter Natürlichkeit an, wie er einmal in einem Interview sagte: Er brauche gar nicht wirklich eine Rolle spielen. „Ich klebe einfache einen Bart auf und spiele mich selbst.“ Generell habe er sich nicht in Rollen hineinversetzen müssen: „Jede Rolle, die ich spiele, ist eine Variante meiner eigenen Persönlichkeit. Ich bin nicht wirklich ein Charakterdarsteller.“

Der am 19. Oktober 1940 in Dublin geborene Gambon begann seine Schauspielkarriere in den frühen 1960er-Jahren auf der Bühne und wechselte später zum Fernsehen und zum Film. Zu seinen bemerkenswerten Filmrollen gehören ein psychotischer Mafia-Anführer in Peter Greenaways „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber “ (1989) und der alte König George V. in Tom Hoopers „The King“s Speech„ (2010). Er spielte außerdem etwa in Tim Burtons “Sleepy Hollow - Köpfe werden rollen„ und “Gosford Park„ von Robert Altman.

„Der glücklichste Mann der Welt“

Während seiner etwa 50 Jahre währenden Karriere hatte Gambon, der in frühen Jahren vor allem von James Dean und Marlon Brando inspiriert wurde, für Film, Fernsehen, Rundfunk und Theater gearbeitet. Er wurde vier Mal mit einem Bafta, dem Fernsehpreis der British Academy of Film and Television Arts, ausgezeichnet. 2015 zog sich der Schauspieler von der Bühne zurück, nachdem er unter Gedächtnisproblemen litt, spielte aber bis 2019 weiter auf der Leinwand. In einem Interview Anfang der 2000er-Jahre meinte er einmal, er fühle sich durch seine Arbeit „wie der glücklichste Mann der Welt“. (red./APA)

So sah Michael Gambon ohne seine Verkleidung als Dumbledore aus.
So sah Michael Gambon ohne seine Verkleidung als Dumbledore aus.Reuters / Hannah Mckay

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