Studienpräsentation

Positive Aussichten für Lehrlinge

Wolfgang Spitzenberger  (z.l.ö. und Raiffeisenlandesbank OÖ), Britta Schindler, (A1), David Pfarrhofer (Market Insititut) und Gudrun Feucht (IV).
Wolfgang Spitzenberger (z.l.ö. und Raiffeisenlandesbank OÖ), Britta Schindler, (A1), David Pfarrhofer (Market Insititut) und Gudrun Feucht (IV).z.l.ö./APA-Fotoservice/Reither
  • Drucken

Händeringend sucht die heimische Industrie nach Auszubildenden. So soll auch die Lehre wieder an Ansehen gewinnen.

Gemäß Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat sich die Zahl der Lehrlinge im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8 Prozent erhöht. Die jungen Lehrlinge zeigen sich in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit erstaunlich optimistisch. Sie vertrauen mehrheitlich auf positive Jobaussichten. Dieses Ergebnis geht aus einer Studie unter 800 Befragten zwischen 15- und 30 Jahren hervor, die im Rahmen einer Kooperation der Lehrlingsinitiative zukunft.lehre.österreich. (z.l.ö.) und der Industriellenvereinigung (IV) durchgeführt wurde. Für viele junge Menschen sei die Lehrausbildung ein geeigneter Einstieg in das Berufsleben. Schenkt man der Studie Glauben, so erweist sich dieser Werdegang als deutlich attraktiver als vergleichsweise berufsbildende mittlere Schule (BMS) und berufsbildenden höheren Schulen (BHS).

Der Anteil an Optimisten sei im Steigen begriffen. Insgesamt blicken 84 Prozent der Lehrlingsabsolventen oder Maturanten optimistisch in die Zukunft, wenn es um ihre beruflichen Einstiegschancen geht. Demgegenüber stehen aber auch 24 Prozent, also beinahe ein Viertel der Befragten, die weniger oder gar nicht optimistisch sind. Dies sei „ein Ergebnis der Gesamtsituation, geprägt von Krisen. Auch an den Jungen geht die wirtschaftliche Schieflage und negative Berichterstattung nicht spurlos vorbei. Außerdem werden sie davon beeinflusst, wie ihr familiäres Umfeld über die Zukunft spricht“, begründet Studienleiter David Pfarrhofer die „Presse“-Anfrage.

Insgesamt sind 73 Prozent davon überzeugt, ausreichende Möglichkeiten nach dem Abschluss ergreifen zu können. Sie fühlen sich auch gut darauf vorbereitet, rund 72 Prozent sind mit dem Aufbau und den Inhalten der Lehrlingsausbildung zufrieden. Doch auch nach dem Abschluss heißt es für die meisten: weiter zu lernen. Über die Angebote informieren sich die meisten beim Arbeitgeber oder „im Internet“. Der Studie zufolge stoßen berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten mit anerkannten Abschlüssen und Qualifikationen auf großes Interesse.

Nach der Ausbildung kommt die Weiterbildung

Zwei Drittel gehen davon aus, in den kommenden fünf Jahren weitere Ausbildungen absolvieren zu müssen, unabhängig davon, ob sie eine Lehre oder eine schulische Matura haben. Hier sind die Unternehmen gefragt, denn die jungen Menschen betrachten ihren Betrieb als wichtige Informationsquelle für zukünftige Bildungsschritte. „Die Lehre entwickelt sich in vielen Unternehmen in großen Schritten weiter. Sie wird digitaler und modularer und als anerkannter Start in eine erfolgreiche Berufslaufbahn endlich wieder wichtiger“, sagt Britta Schindler, Leitung People & Change bei A1 Telekom, dazu.

Während die Mehrheit der jungen Menschen mit ihrer Ausbildung zufrieden sind, wird die Begeisterung nach einer Lehrausbildung als noch höher gewertet als nach einer schulischen Matura. In beiden Fällen sei noch Raum zur Optimierung. „In der Lehre sind die Ausbildungsbetriebe der Industrie zentral und die HTL das Rückgrat für unseren Nachwuchs. Entscheidend für den Standort ist das Gesamtpaket aus diesen Angeboten plus attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten – an den Hochschulen oder in der geplanten höheren beruflichen Bildung“, sagt Gudrun Feucht, IV-Bereichsleiterin für Bildung und Gesellschaft. (ere)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.