Analyse

Deutschland holt den Rutsch nach rechts nach

AfD-Co-Parteichefin Alice Weidel feierte am Sonntag in Hessen den zweiten Platz ihrer Partei.
AfD-Co-Parteichefin Alice Weidel feierte am Sonntag in Hessen den zweiten Platz ihrer Partei.Reuters / Pool
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Mit den starken Ergebnissen der Rechtsaußen-Parteien in zwei westdeutschen Bundesländern ist Deutschland ein stückweit in der Realität der meisten anderen europäischen Länder angekommen. Die Ampel sollte überlegen, was der Rechtsruck mit ihr selbst zu tun hat.

Gut möglich, dass der 8. Oktober 2023 als jener Tag in die Geschichte eingehen wird, an dem es zum ersten Mal für alle sichtbar wurde: Deutschland ist am Ende auch nicht anders. Es hat nur länger gebraucht. Trump, Brexit, die europäische Rechte – während Politik in vielen westlichen Ländern immer unberechenbarer wurde, blieb Deutschland lange stabil und verlässlich.

Am 8. Oktober 2023 ist die AfD in Hessen die zweitstärkste Kraft geworden. In Bayern sah es lange so aus, am Ende wird es wohl der dritte Platz hinter der moderateren Rechtspartei, den Freien Wählern. Die Erzählung von den Rechtsaußen als Phänomen der strukturschwachen Regionen ist widerlegt. Bayern ist eine der reichsten Gegenden der Welt. In Hessen hat die Europäische Zentralbank ihren Sitz. Keine despektierlich als Fly-Over-States abzuwertenden Landstriche, kein angeblich abgehängter Osten.

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