Pizzicato

Im Zeichen des Doppeladlers

2028 geht die Fußball-EM in Großbritannien und Irland über die Bühne. Eine Retro-EM in den Ländern der K.u.k.-Monarchie wäre nur folgerichtig.

Für Indien und Pakistan, ein Fünftel der Weltbevölkerung, ist Cricket der Nationalsport, um den sich alles dreht. Bei der Cricket-WM in Indien am Samstag blickt der gesamte Subkontinent auf das Duell der Erzrivalen im Narendra-Modi-Stadium in Ahmedabad. Ein Gentleman-Match im blütenweißen Dress, in dem Schlagstock und Schlagball die Kalaschnikow und die Granaten ersetzen – quasi ein Krieg mit anderen Mitteln, immerhin aber friedlich.

Für den Rest der Nicht-Commonwealth-Welt mag das exotisch anmuten. Im Besonderen für mitteleuropäische Staaten, die – wie Österreich – sich auf den Weg zur Fußball-EM nach Deutschland machen. Währenddessen vergibt die Uefa freihändig die Turniere über den Kontinent: die EM 2028 an Großbritannien und Irland, was einer gewissen Logik folgt. Was Italien und die Türkei 2032 indes gemeinsam haben sollen, bleibt ein Mysterium – außer dass sich nach Meinung des Vizepremiers und Lega-Chefs Matteo Salvini bis dahin ein „Bevölkerungsaustausch“ vollzogen haben könnte.

Höchste Zeit für Österreich, sich für 2036 mit den Nachbarn zu einer Retro-Bewerbung aus der K.-u.-k-Zeit zusammenzutun. Was läge näher als eine EM im Zeichen des Doppeladlers mit Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien? Nach dem alten Witz: „Es spielt Österreich-Ungarn.“ – „Gegen wen?“

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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