Tote und Verletzte

Westen Afghanistans erneut von schwerem Erdbeben erschüttert

In Afghanistan richten Erdbeben oft große Schäden an. Auch weil viele Häuser schlecht gebaut sind.
In Afghanistan richten Erdbeben oft große Schäden an. Auch weil viele Häuser schlecht gebaut sind.APA / AFP / Mohsen Karimi
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Wieder ist die Provinz Herat betroffen. Mindestens zwei Menschen sind bei dem Beben der Stärke 6,3 ums Leben gekommen, über 150 wurden verletzt.

Die Erde kommt im Westen Afghanistans nicht zur Ruhe. Zum wiederholten Mal binnen weniger Tage ist die Provinz Herat an der Grenze zum Iran von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Laut der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Beben Sonntagfrüh eine Stärke von 6,3 und ereignete sich rund 30 Kilometer nordwestlich der Stadt Herat in einer Tiefe von sechs Kilometern. Mindestens zwei Menschen seien ums Leben gekommen, hieß es aus dem Hauptkrankenhaus der Region.

Mindestens 154 Menschen wurden demnach verletzt. Die Zahl der Toten und Verletzten werde wohl noch steigen, sagte ein örtlicher Beamter, da die Krankenhäuser noch auf Opfer aus entlegeneren Gebieten warteten.

Erdbeben der Stärke 5,3 im Südwesten Irans

Nur wenige Minuten nach den ersten Erdstößen folgte nach Angaben der US-Erdbebenwarte ein zweites Beben der Stärke 5,5. Herat ist nach Kabul die zweitgrößte Stadt Afghanistans und liegt in der gleichnamigen Grenzprovinz nahe dem Iran. Auch dort waren die Beben am Sonntag zu spüren, wie Bewohner der etwa 300 Kilometer entfernten Großstadt Mashad berichteten.

Im Südwesten des Irans bebte am Sonntag ebenfalls die Erde. Wie die US-Erdbebenwarte mitteilte, ereignete sich das Beben der Stärke 5,3 in rund zehn Kilometern Tiefe. Berichte über Schäden oder Opfer in dem Gebiet am Golf nahe dem Irak gab es zunächst nicht.

Erdbeben auch am Wochenende

Am vergangenen Wochenende hatten mehrere Beben innerhalb kurzer Zeit den Westen Afghanistans erschüttert. Die US-Erdbebenwarte bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Laut Medienberichten, die sich auf offizielle Statistiken beriefen, kamen fast 2.500 Menschen ums Leben. Mehr als 2.000 Menschen wurden demnach verletzt. Das UNO-Nothilfebüro OCHA hatte die Zahl der Todesopfer mit mehr als 1.000 angegeben. Unter den Toten sind nach Angaben der Vereinten Nationen hauptsächlich Kinder und Frauen.

Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, in der die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem besonders verheerenden Beben in Afghanistan kamen 2022 mehr als 1.000 Menschen ums Leben. In dem verarmten Land, das von mehreren Jahrzehnten blutiger Kämpfe geprägt ist, sind viele Häuser schlecht gebaut. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.

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