Hohe Preise

Europas Stromstreit: Industrie füttern statt Ökostrom fördern

Archivbild: Die französische Energieministerin Agnes Pannier-Runacher bei einem Besuch des Reaktors in Bugey im Juli.
Archivbild: Die französische Energieministerin Agnes Pannier-Runacher bei einem Besuch des Reaktors in Bugey im Juli. Bloomberg
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Ursprünglich wollte die EU mit der Strommarktreform Private vor hohen Preisen bewahren und die Erneuerbaren besser fördern. Jetzt zählt nur noch, wer seine Industrie am besten schützen darf.

Wien. Im Sommer 2022 war die Energiepreiskrise in Europa auf ihrem Höhepunkt angelangt. Die rekordhohen Gaspreise hatten paradoxerweise auch die Kosten für an sich billige Wasser- und Nuklearenergie am Kontinent so weit in die Höhe geschraubt wie nie zuvor. Angesichts der Hilflosigkeit der Regierungen war klar: So etwas darf sich nicht mehr wiederholen und dafür muss der Strommarkt der EU grundlegend erneuert werden.

Heute sind die Reformpläne in der Zielgeraden, doch vom ursprünglichen Vorhaben ist wenig übrig: Das umstrittene Merit-Order-Prinzip, wonach das teuerste Kraftwerk den Preis für allen Strom am Markt bestimmt, bleibt erhalten. Stattdessen wurde eine Regelung erdacht, nach der die Staaten künftig den Ausbau der Erneuerbaren finanzieren sollen. Doch selbst das ist umstritten, da manche Staaten das System missbrauchen könnten, um der eigenen Industrie Milliarden zuzuschanzen.

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