Die umstrittene EU-Richtlinie, die Hausbesitzer zwingen hätte sollen, ihre älteren Gebäude bis 2033 verpflichtend energieeffizient zu sanieren, wird entschärft, um sie zu retten.
Hausbesitzer können vorerst aufatmen: Gleichzeitig mit dem Aus für den verpflichtenden Tausch von Gas- und Öl-Heizungen in Österreich zeichnet sich auch auf EU-Ebene eine Entschärfung ab. Die verpflichtende Sanierung älterer Gebäude wird deutlich verwässert, beziehungsweise in ihrer bisherigen Form sogar aufgehoben. Denn laut mehreren Quellen regt sich erheblicher Widerstand gegen die vorbereitete Richtlinie in den Verhandlungen zwischen EU-Parlament, EU-Kommission und Regierungen – dem sogenannten Trilog. „Ja, es wird aufgeweicht“, bestätigt der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz gegenüber der „Presse“. Doch es gehe auch darum, die Regelung zu retten – etwa beim Gesamtziel der Klimaneutralität von Gebäuden 2050.
Um die Richtlinie zu retten, wird auf die Pflicht zur Sanierung von jedem individuellen Gebäude verzichtet. Stattdessen wird es nur noch Zielwerte für die Gesamtenergieeffizienz des nationalen Gebäudebestands (alte und neue Häuser) geben. Um einen Kompromiss zu erreichen, dürften die Mitgliedstaaten aber verpflichtet werden, mindestens 55 Prozent der Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz zu renovieren. Details müssen allerdings noch bis zum 1. Dezember im Trilog verhandelt werden.