„Das Climate Lab mischt die Menschen. Wir sind die Chemiker, das Lab der Katalysator“, sagt Gebhard Ottacher.
Porträt

Climate Lab-Chef Ottacher: „Wir müssen jetzt anpacken“

Jeder Job sollte ein grüner Job sein, ist Gebhard Ottacher, Managing Director des Wiener Climate Lab, überzeugt. Grün sei eine Frage der Einstellung und nicht der Industrie.

Man könne sich an die Definition der EU halten und Green Jobs als Arbeitsplätze im Umweltsektor verstehen, die in der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten. Doch das greift Gebhard Ottacher zu kurz. Ein Green Job, das sei viel mehr eine Frage der Einstellung und gelte für alle – auch für Unternehmer, Politiker, Künstler. „Wir müssen unsere Jobs anders machen“, sagt der 48-Jährige. „Nicht unbedingt in grünen oder ,neuen‘ Industrien. Es geht bei jedem Job um die Frage: Was muss ich anders machen, um Ressourcen zu sparen, sie im Kreislauf zu halten und Umweltschäden zu vermeiden?“ Das könne so weit gehen, das jeweilige Businessmodell vollständig zu überdenken und allenfalls zu ändern.

Ottacher leitet seit gut einem Jahr das Climate Lab in Wien, das von Klima- und Energiefonds (BMK), Impact Hub, EIT Climate-KIC und Wien Energie initiiert wurde. Ziel ist es, sektorübergreifende Allianzen zu formen und Kräfte zu bündeln, um Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft in Österreich rascher voranzutreiben. Der Historiker, der auch an der Wirtschaftsuniversität Wien und in Harvard studierte, war zunächst in der Beratung tätig, danach für die Initiative Teach for Austria. Nach rund zehn Jahren kehrte er seinen damaligen Aufgaben im Bildungsbereich („innovationsfeindlich“, starr“) den Rücken; als Beirat ist er weiter aktiv.

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