Soziale Medien

Israelfeindlicher Post von Fridays for Future sorgt für Aufregung

Die Gründerin der Klimaschutzbewegung, Greta Thunberg, fiel ebenfalls bereits mit israelfeindlichen Beiträgen auf.
Die Gründerin der Klimaschutzbewegung, Greta Thunberg, fiel ebenfalls bereits mit israelfeindlichen Beiträgen auf. Reuters / Tt News Agency
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Auf dem Instagram-Beitrag der Bewegung wird von „Völkermord“ an den Palästinensern gesprochen. Die Medien würden Propaganda für Israel betreiben. Der österreichische Ableger der Gruppe distanziert sich.

Ein Instagram-Post der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ (FFF) zum Nahost-Konflikt sorgt aktuell für Aufregung. Darin wird behauptet, dass westliche Medien Menschen einer Gehirnwäsche unterziehen, damit diese an der Seite Israels stehen. Fridays for Future Österreich distanziert sich von dem Beitrag.

„Wenn man sich die Gründung Israels, das von der israelischen Regierung errichtete Arpartheid-System gegen die Palästinenser und die Zahl der Toten, Verletzten und Vertriebenen in Palästina von 1947 bis heute genauer ansieht, wird eines sehr deutlich: Dies ist kein Konflikt, dies ist Völkermord“, heißt es in dem Beitrag von Fridays for Future.

FFF Österreich: „Geschlossen gegen Antisemitismus“

Medien würden die Geschichte Israels absichtlich nie vollständig erzählen. Stattdessen werde der Konflikt zwischen Israel und Palästina als „kompliziert“ bezeichnet und Palästinenser als „Terroristen“ geframed und dadurch entmenschlicht. „Wenn wir ihrer Propaganda nicht nachgeben, können wir ihnen die Macht nehmen“, heißt es auf dem Account der Bewegung weiter.

In den sozialen Medien wird der Beitrag scharf kritisiert. ZiB2-Anchorman Armin Wolf etwa spricht von „antisemitischen Narren“. Florian Klenk, Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung „Falter“, bezeichnet die Verfasser als „historisch ungebildete Kids“. „Wenn das so zutrifft, glaube ich nicht, dass mit FFF künftig noch etwas zu tun haben will“, schrieb Caritas-Präsident Michael Landau.

Fridays for Future Österreich reagierte bereits auf den Post. Der betreffende Account werde nicht zentral verwaltet und spricht daher weder für die globale FFF-Bewegung, noch für die österreichische. Man distanziere sich in aller Deutlichkeit von dem Posting. „Wir stehen geschlossen gegen Antisemitismus und jegliche Form von Terror, Gewalt und Diskriminierung“, heißt es in einem Statement der Bewegung. Auch Lena Schilling, eines der bekanntesten Gesichter von Österreichs Klimaaktivisten-Szene, positionierte sich von dem Beitrag. „Der Kampf gegen die Klimakrise ist eine historische Notwendigkeit und durch diese Äußerungen wird die Klimabewegung geschwächt“, schreibt sie. (red.)

Nur wenige Aktivisten betreiben FFF-Account

Es ist nicht das erste Mal, dass der Account mit israelfeindlichen Beiträgen auffällt. Die deutsche Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ hat sich deshalb angeschaut, wer diese Accounts betreibt. Ihre Recherchen haben ergeben, dass nicht einmal ein Dutzend Personen hinter dem Social-Media-Auftritt der globalen FFF-Bewegung stecken. Keiner von ihnen sei überregional bekannt oder für seine Funktion gewählt worden. Unter ihnen gebe es wiederum ein paar Personen mit einer geradezu fanatisch israelfeindlichen Einstellung, die die Positionen des Accounts zum Nahostkonflikt bestimmen – und damit das öffentliche Bild der gesamten FFF-Bewegung prägen, schreibt die Zeitung.

Auch die Gründerin der Bewegung Greta Thunberg hat in vor Kurzem mit einem Beitrag auf Instagram für Empörung gesorgt. Sie hatte ein Posting der Organisation „Palästina spricht“ geteilt. Darin hieß es, man wolle mit einem Streik „ein Zeichen“ setzen „gegen den Genozid in Gaza und den repressiven Terror vieler westlicher Staaten gegen alle, die sich solidarisch mit Palästina zeigen und danach handeln“. Damit solle „so viel Druck auf den Westen ausgeübt werden, dass er seine rassistische Politik ändert“. (schev)

>>> Bericht der „Jüdischen Allgemeinen“

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