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Baustopp bei René Benkos Elbtower in Hamburg

Das Grundstück für den Elbtower hatte die Stadt Hamburg im November 2022 an den Immobilienentwickler Signa verkauft.
Das Grundstück für den Elbtower hatte die Stadt Hamburg im November 2022 an den Immobilienentwickler Signa verkauft.Getty Images/Westend61
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Der Immobilienentwickler Signa des Tiroler Immobilientycoons legt den Bau seines größten Prestigeobjektes auf Eis. Nun wächst die Sorge um Finanzierungen der Wiener Bauprojekte.

Hamburg/Wien. Noch 145 Meter würden dem Elbtower zur Fertigstellung fehlen. Das Hamburger Prestige-Projekt des Immobilienentwicklers Signa liegt aber auf Eis, wie zuerst das „Hamburger Abendblatt“ berichtete. Die mit dem Bau beauftragte Lupp-Gruppe hat wegen einer ausbleibenden Zahlung seitens des Bauherrn Signa die Arbeiten vorübergehend eingestellt. Der Rohbau hat mittlerweile eine Höhe von über 100 Metern erreicht.

Lupp-Geschäftsführer Matthias Kaufmann äußert allerdings die Erwartung, dass man die Baustellentätigkeit bald wieder aufnehmen könne – man sei hierzu in engem Austausch mit den Elbtower-Investoren. Lupp hat sein Auftragsvolumen für eine 35-monatige Bauphase, die im November 2022 begann, mit 136,5 Mio. Euro beziffert. Insgesamt veranschlagt Signa die Investitionskosten für den Wolkenkratzer mit 950 Millionen Euro, wobei eine zehnprozentige Reserve inbegriffen ist.

Es blieb nicht die einzige schlechte Nachricht im Firmenimperium von René Benko. Die Signa Sports United stellte am Freitag einen Insolvenzantrag.

In Wien wird das Lamarr-Kaufhaus gebaut

Die Stadt Hamburg hatte das entsprechende Grundstück im vergangenen November an René Benkos Signa verkauft. Genauer gesagt an die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG. Dabei handelt es sich um eine Projektgesellschaft der Signa Prime Selection, der größten Gesellschaft im Immobilienbereich der Signa. Nachdem etliche Auflagen erfüllt waren, wurde der vereinbarte Kaufpreis in der Höhe von 122 Millionen Euro gezahlt. 

Seit Kurzem ruhen auch die Bauarbeiten für das Signa-Projekt am Hamburger Gänsemarkt, hier ist eine fehlende Bankfinanzierung wiederum wegen unzureichender Vorvermietung der Grund. Nun steht die Frage im Raum, ob auch in Wien Bauprojekte zum Stillstand kommen. Derzeit wird auf der Mariahilfer Straße das Kaufhaus Lamarr gebaut. Das Luxuskaufhaus soll 2025 fertiggestellt werden. Auch die Werft in Korneuburg gilt als neues Vorzeigeobjekt. Laut „Presse“-Informationen gibt es auch Gespräche über den Verkauf des Kaufhauses Tyrol sowie weitere Objekte in Wien wie auf der Mariahilfer Straße und das Park Hyatt. Am Kaufhaus Lamarr will man festhalten.

Ursprünglich geplante Baudaten

Grundstückspreis: 122 Mio. Euro

Höhe: 245 Meter

Etagen: 65

Baukosten: 950 Mio. Euro

Fertigstellung: 2026

Wert nach Fertigstellung: 1,5 Mrd. Euro

Verlust in Millionenhöhe

Dennoch steigt die Sorge unter den Investoren. Der Verlust der Holding im Vorjahr belief sich auf rund 505 Millionen Euro, berichtet das Nachrichtenmagazin „News“ unter Verweis auf den noch nicht veröffentlichten Jahresabschluss 2022. Die Schulden stiegen demnach von 634 Mio. Euro auf 1,996 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr musste die Signa Prime, in der die wichtigsten Projekte der Holding liegen, bereits um 1,16 Milliarden Euro abwerten. Das waren knapp sechs Prozent des Marktwerts des Portfolios, das auf 20,4 Milliarden Euro beziffert wird.

Inzwischen ist auch bekannt geworden, dass sich der Unternehmensberater Roland Berger von seinem Anteil an der Signa Prime des Tiroler Investors trennen will. Berger hält 1,64 Prozent an der Immobilienfirma.

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