Insolvenz

René Benkos Signa Sports United stellt Insolvenzantrag

René Benkos Signa Holding hatte zuvor eine dringend benötigte Kapitalspritze abgesagt.
René Benkos Signa Holding hatte zuvor eine dringend benötigte Kapitalspritze abgesagt. Die Presse / Clemens Fabry
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Zu Signa Sports United gehören zahlreiche Online-Händler, darunter Tennis-Point, WiggleCRC, Fahrrad.de und Bikester. Das Gericht bestimmt schon einen vorläufigen Insolvenzverwalter.

Wien. Signa Sports United, der Online-Sportartikelhändler rund um den Tiroler Investor René Benko, hat beim Amtsgericht Bielefeld am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter wurde vom Gericht bestimmt, geht aus den Insolvenzbekanntmachungen hervor. Zuerst hat das „Handelsblatt“ darüber berichtet. Signa Sports United (SSU) hatte den Insolvenzantrag bereits vor einer Woche avisiert.

Zu SSU gehören zahlreiche Online-Händler, darunter Tennis-Point, WiggleCRC, Fahrrad.de und Bikester. Das Unternehmen ist als Aktiengesellschaft in den Niederlanden eingetragen, hat jedoch seinen Hauptsitz in Berlin und notierte an der New Yorker Börse. Seit der Börsennotiz 2021 hat die Aktie rund 99 Prozent des Wertes verloren, die Bewertung schrumpfte von 3,2 Mrd. Dollar auf heute elf Mio. Dollar. Die von Benko kontrollierte Signa Holding hatte vergangene Woche die Reißleine beim Online-Sportartikelhändler gezogen. Die Holding zog die Zusage für eine Eigenkapitalspritze über 150 Mio. Euro zurück.

Weiters unterhält Signa Sports United Partnerschaften zu 500 weiteren Geschäften. Die beiden Tochterunternehmen Tennis Point und Internetstores (fahrrad.de, Bikester) haben bereits zuvor Insolvenz angemeldet. Laut „Handelsblatt“ sollen weitere Tochterunternehmen der Gruppe Insolvenz anmelden. Signa Sports United erzielte 2022 mit seinen Online-Töchtern einen Umsatz von über 1 Mrd. Euro, aber auch dreistellige Millionenverluste.

Die Signa International Sports Holding (SISH) rund um Benko hielt zuletzt 48 Prozent an der börsennotierten Signa Sports United, sechs Prozent liegen beim britischen Finanzinvestor Bridgepoint, dem ehemaligen Wiggle-Eigentümer. Über jeweils 1,2 Prozent verfügen die japanische SoftBank Capital Partners, die britische MIC Capital Management und der saudi-arabische Public Investment Fund. Der Rest der SSU-Aktien befindet sich im Streubesitz.

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