Hamas-Terror

Israel: Vermisste deutsche Hamas-Geisel Shani Louk tot

Ricarda Louk (rechts) zeigt ein Bild ihrer Tochter bei einem Termin im Deutschen Bundestag in Berlin am 19. Oktober.
Ricarda Louk (rechts) zeigt ein Bild ihrer Tochter bei einem Termin im Deutschen Bundestag in Berlin am 19. Oktober.APA / AFP / Tobias Schwarz
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Sterbliche Überreste der 22-Jährigen wurden gefunden und identifiziert. Das grausame Video ihrer Entführung ging um die Welt. Laut Zeitung „Haaretz“ wurden seit Kriegsbeginn 1135 getötete Israelis identifiziert.

Die von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel als Geisel genommene Deutsche Shani Louk ist tot. Das israelische Außenministerium teilte am Montag via Twitter (X) mit, sterbliche Überreste der 22-Jährigen seien gefunden und identifiziert worden. Louk hatte an einem Rave-Festival im Süden Israels teilgenommen, das von der Hamas überfallen wurde.

Bilder und Videos, die im Internet kursierten, zeigten laut Angehöriger den Körper der jungen Frau auf einem Pick-up-Truck. Zunächst ging Shani Louks Familie, von der ein Teil in Baden-Württemberg lebt, davon aus, dass die junge Frau schwer verletzt wurde, aber am Leben war und sich im Gazastreifen befand. Die Familie sich seit dem Überfall für die Freilassung aller Geiseln eingesetzt.

Auch der israelische Präsident Isaac Herzog gab am Montag bekannt: Shani Louk ist tot. Herzog sprach der Familie sein Beileid aus. Er berichtete der deutschen Zeitung „Bild“, dass man den Schädel der getöteten jungen Frau gefunden habe.

 „Leider haben wir gestern die Nachricht bekommen, dass meine Tochter nicht mehr am Leben ist“, sagte ihre Mutter Ricarda Louk dem Sender RTL/ntv. Die Nachricht sei zwar schrecklich. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. Shani Louk sei durch einen DNA-Test auf israelischem Gebiet identifiziert worden. Ihr Leichnam befinde sich immer noch im Gazastreifen, hieß es aus dem Umfeld der Familie.

Zahl der Hamas-Geiseln auf 239 korrigiert

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben 239 Familien informiert. Nach Militärangaben gelten 40 Menschen seit dem Terroranschlag der Hamas weiter als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen. Die Nachricht sei zwar schrecklich. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. „Wenigstens hat sie nicht gelitten“, sagte die Mutter, Ricarda Louk. In der ZiB2 des ORF bezeichnete Louk ihre Tochter Montagabend als „lebenslustig“, als einen Menschen, der viele Freunde gehabt habe und beliebt gewesen sei.

Seit Beginn des Gaza-Krieges wurden 1.135 getötete Israelis identifiziert und 715 beigesetzt, wie die israelischen Behörden laut „Haaretz“ am Montag bekannt gaben. Bisher wurden demnach 823 getötete Zivilistinnen und Zivilisten identifiziert, was 85 Prozent der zivilen Opfer seit Beginn der Kämpfe bedeute. Die israelischen Streitkräfte IDF gestatteten laut der Zeitung, die Namen jener 312 identifizierten Soldatinnen und Soldaten bekannt zu geben, die während der Kämpfe ums Leben gekommen seien. Polizei, IDF, Gesundheitsministerium, das Institut für Gerichtsmedizin und Freiwilligenorganisationen identifizieren demnach weiterhin die Opfer des Massakers im Süden Israels in der Militäreinrichtung Shura. (APA/dpa/AFP)

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