Leitartikel

Bischofssynode: Ein kleiner Einspruch in Zeiten des großen Kirchenglücks

Ein neues Kleid für die Kirche? Papst Franziskus hat die Synode im Petersdom mit einer Festmesse beendet.
Ein neues Kleid für die Kirche? Papst Franziskus hat die Synode im Petersdom mit einer Festmesse beendet.Imago / Evandro Inetti
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Ohne Ergebnisse: So wird die Bischofssynode von außen beurteilt. Weshalb nur jubilieren dann fast alle im Inneren der Kirche?

Ist der Kelch halb leer oder halb voll? Dieses zugegeben nicht ganz neue Bild drängt sich bei Überlegungen zur soeben zu Ende gegangenen Bischofssynode in Rom auf. Man kann die Ergebnisse so sehen: Es gab absolut keine konkreten Ergebnisse. Oder so: Dämme zur Verringerung des Reformstaus wurden geöffnet.

Beginnen wir bei halb leer: Die allgemeine Begeisterung innerhalb der katholischen Kirche, auch bei sonst kritischen Personen und Gruppierungen, über das vierwöchige Treffen befremdet etwas. Am Ende liegt nun ein 40-seitiger Text vor. Es wurde in der Versammlung über vage, ­soziologisch-psychologisch-theologisch ver­brämte Formulierungen abgestimmt, die zumindest im deutschen Sprachraum bestenfalls als redundant, wenn nicht gar provokant empfunden werden könnten.

Reichen Plattitüden?

Beispielsweise ist der Satz, dass „unterschiedliche Positionen zum Zugang von Frauen zum Diakonat geäußert wurden“, weder überraschend noch von irgendeiner Aussagekraft. Die unterschiedlichen Positionen existieren seit Jahrzehnten. Was sollen dann diese Formu­lierung und der Jubel darüber, dass die Gegensätze im Angesichts des Papstes ausgedrückt werden durften und sich jetzt sogar in einem vatikanischen Dokument wiederfinden? Reicht das Feststellen einer Selbstverständlichkeit, reicht eine Plattitüde also tatsächlich schon, um kirchenintern als großer Schritt wahrgenommen zu werden? Ernsthaft?

Ähnlich Unentschlossenes findet sich beim Thema Zölibat.

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