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Die Wette auf langfristige US-Anleihen

Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, wird die Zinsen auch im Dezember nicht erhöhen.
Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, wird die Zinsen auch im Dezember nicht erhöhen.Reuters / Evelyn Hockstein
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USA. Investoren kaufen Indexfonds für langfristige Treasuries in großem Stil. Die Renditen sind attraktiv und die Kosten gering. Sie dienen zur Absicherung und sind unkompliziert. Aber: Gute Erträge ohne Risiko gibt es nicht.

New York. In den USA lautet die Abkürzung für den aktuell mit Abstand beliebtesten Anleihefonds der Welt TLT. Dabei handelt es sich um einen börsengehandelten Indexfonds, der auf Treasuries mit einer Laufzeit von 20 Jahren oder mehr setzt. Seit Jahresbeginn flossen netto mehr als 20 Milliarden Dollar an neuen Kundengeldern in den Fonds, obwohl dieser seit dem Frühling 2020 mehr als die Hälfte seines Wertes verloren hat. TLT steht für „Think long term“ und genau damit will der Fonds werben: ein langfristiges Investment ohne besonders großes Risiko, mit vernünftigen Erträgen.

Grundsätzlich ist da durchaus etwas dran, aber ganz so einfach ist die Sache nicht. Die Kursentwicklung von Indexfonds auf Staatsanleihen hängt maßgeblich von der Entwicklung der Renditen für ­Treasuries ab. Vereinfacht ausgedrückt steigen die Renditen unter anderem dann, wenn die Zinsen steigen. In den USA steht der Leitzins seit Juli bei einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent, damit versucht die Notenbank Fed, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Höhere Renditen bringen im Gegenzug fallende Kurse, weil bereits emittierte Staatsanleihen mit geringeren Zinszahlungen weniger wert werden.

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