Signa

Das Ausmaß der Signa-Misere

Seit dem Baustopp des Elbtowers soll der 46-jährige Tiroler René Benko seine Macht im eigenen Konzern aufgeben. Doch wollen tut er das naturgegeben nicht.  
Seit dem Baustopp des Elbtowers soll der 46-jährige Tiroler René Benko seine Macht im eigenen Konzern aufgeben. Doch wollen tut er das naturgegeben nicht.  Markus Scholz/ dpa / picturedesk.com
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Der Gründer des Tiroler Immobilienkonzerns Signa, René Benko, muss alle seine Vollmachten abgeben. Doch die Investoren sind sich noch uneinig, wie und ob sie Signa retten wollen.

Wien. Die Signa galt bisher als einer der relevantesten Immobilienkonzerne Europas. Nun bangt dieser um seine Rettung. Dafür forderten die Miteigentümer in der vergangenen Woche den Rückzug von Signa-Gründer René Benko. Als neuer Generalbevollmächtigter soll laut „Presse“-Informationen mit diesem Montag der deutsche Sanierer Arndt Geiwitz übernehmen, der die Signa schon bei der Pleite von Galeria Kaufhof beraten hat. Ob Benko das auch wirklich tun wird, ist noch unklar.

Die Papiere dafür lagen am vergangenen Freitag schon bereit. Allerdings knüpft Benko seine Unterschrift an einige Bedingungen. Die Investoren sollen Geld nachschießen und so die Signa liquide halten. Unternehmer wie der Berater Roland Berger wollen aber lieber den Stecker ziehen und sich auszahlen lassen. Andere wie Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner halten die Signa für sanierbar.

Spätestens seit der Insolvenzanmeldung des Onlinehändlers Signa Sports wurde klar, dass Liquidität fehlte. Die Sparte Signa Retail Selection, in der wesentliche Handelsaktivitäten gebündelt sind, weist im Jahresabschluss per Ende September 2022 einen Verlust von 1,394 Milliarden Euro aus. Als dann auch noch der Bau des Elbtowers aufgrund ausbleibender Zahlungen an die Baufirma gestoppt wurde, überschlugen sich die Ereignisse. Das Hamburger Bauprojekt gehört zur Sparte der Signa Prime, der auch der Palazzo Bauer in Venedig und die Hauptwache in Frankfurt sowie das Lamarr-Kaufhaus in Wien gehört. Der Verlust für 2022 betrug für die Signa-Tochter 1,09 Milliarden Euro. Obendrauf kommen noch 10,8 Milliarden Euro Schulden. Allein 6,6 Milliarden Euro davon sind Bankschulden.

Auf einen Blick

Signa wurde zunächst als Immofina im Jahr 2000 von René Benko (46) gegründet. Die Immobiliengesellschaft galt bis vor Kurzem als Platzhirsch in Europa. Nun soll Benko alle Vollmachten abgeben. Offiziell war er nur mehr Beiratsvorsitzender, soll dennoch die Strippen gezogen haben.

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