Kohle, Öl und Gas

Die alte fossile Welt gibt wieder Vollgas

Nicht nur Russland dreht den Öl- und Gashahn weiter auf, auch viele Staaten im Westen haben in der Energiekrise ihre Scheu vor den Fossilen abgelegt.
Nicht nur Russland dreht den Öl- und Gashahn weiter auf, auch viele Staaten im Westen haben in der Energiekrise ihre Scheu vor den Fossilen abgelegt. Imago / Yegor Aleyev
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Trotz aller Klima-Versprechen wollen die Staaten weltweit bis 2030 doppelt so viel Kohle, Öl und Gas aus der Erde holen, wie für das Eindämmen der Erderwärmung gerade noch tragbar wäre. Ist der Abschied von den Fossilen abgesagt?

Wien. Der österreichische Energiekonzern OMV hat in den vergangenen eineinhalb Jahren eine interessante Wandlung hingelegt. Der einst groß angekündigte Strategiewechsel weg vom klassischen Öl- und Gasgeschäft ist mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs rasch wieder in den Hintergrund gerückt. Stattdessen fördert das teilstaatliche Unternehmen heute mehr Erdgas in Norwegen, will im Schwarzen Meer nach fossilen Brennstoffen bohren, kehrt zurück nach Libyen und denkt sogar laut über neue Gasförderungen in Österreich nach.

Die OMV steht exemplarisch für die gesamte Öl- und Gaswirtschaft, die sich nach Jahren des politischen Gegenwinds noch einmal so richtig aufbäumt. Obwohl die Internationale Energieagentur damit rechnet, dass Kohle, Öl und Gas noch in diesem Jahrzehnt ihren Nachfrage-Höhepunkt erreichen wird, sind die Investitionen in neue Förderstätten hoch wie selten zuvor. Zahlreiche Ölmultis erproben die strategische Kehrtwende und gehen wieder große Wetten auf eine fossile Zukunft ein. Ermöglicht wird all das von Regierungen, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch hoch und heilig versprochen haben, den Fossilen so bald als möglich den Rücken kehren zu wollen.

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