US-Aktien

Microsoft klettert auf ein Allzeithoch

Microsoft-CEO Satya Nadella spricht auf der ersten Entwicklerkonferenz von OpenAI.
Microsoft-CEO Satya Nadella spricht auf der ersten Entwicklerkonferenz von OpenAI. JUSTIN SULLIVAN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP
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Mit einem Kurs von rund 360 Dollar ist die Microsoft-Aktie am Dienstag aus dem Handel gegangen. Warum die Aktionäre so begeistert sind.

Der Kursanstieg betrug lediglich ein Prozent. Und dennoch reichte er aus, um die Aktie des Softwarekonzerns Microsoft am gestrigen Dienstag auf ein Allzeithoch zu hieven. Was das in Zahlen bedeutet: Ein Anteilsschein des US-Riesen wird an der Börse inzwischen um rund 360 Dollar gehandelt. Das macht den Konzern rund 2,68 Billionen Dollar schwer.

Die Aktie war bis zum Börsenschluss bereits den achten Tag in Folge mit Gewinnen aus dem Handel gegangen - so eine lange Serie an ausschließlich guten Handelstagen gab es schon seit Jänner 2021 nicht mehr. Doch auch der breite US-Aktienindex S&P 500 konnte sich die vergangenen sieben Tage immer im positiven Bereich halten. Auch das haben die Märkte in den vergangenen zwei Jahren nicht gesehen.

OpenAI Investition als kluger Schachzug

Es gibt zweierlei Gründe für die gute Stimmung. Der erste ist Microsoft selbst. Das Unternehmen nahm in Gestalt seines Vorsitzenden, Satya Nadella, am Montag auf der ersten Entwicklerkonferenz von OpenAI in San Francisco teil. OpenAI ist Microsofts strategischer Partner und vice versa. Und OpenAI ist der Erfinder von ChatGPT, einer künstlichen Intelligenz, von der man sich eine Revolution in so vielen Bereichen erhofft. OpenAI kündigte unter anderem an, seinen Nutzern künftig ermöglichen zu wollen, eigene Versionen von ChatGPT zu erstellen. „Jeder kann ganz einfach sein eigenes GPT bauen - dafür ist kein Programmieren nötig“, erklärte man. „Wir werden in der Lage sein, mehr zu tun, mehr zu erschaffen und mehr zu haben“, sagte OpenAI-Chef Sam Altman am Montag. „Wenn Intelligenz überall integriert ist, werden wir alle auf Abruf Superkräfte haben.“ Natella wiederum betonte, dass Softwareentwickler, die sich mit OpenAI beschäftigen, ihre Produkte schnell via Microsofts Cloud, Azure, auf den Markt bringen können. Mircosoft hat mindestens zehn Milliarden Dollar in OpenAI investiert.

Derzeit nutzen nach Angaben von OpenAI mehr als zwei Millionen Entwickler ChatGPT, insgesamt mehr als 100 Millionen Menschen verwenden die Plattform wöchentlich.

Die Beteiligung von Microsoft an OpenAI war jedenfalls ein strategisch guter Schachzug. Seit Jahresbeginn hat sich die Microsoft-Aktie bereits um rund 60 Prozent verteuert.

Die Hand der Notenbank

Fairerweise muss man allerdings auch erwähnen, dass andere Tech-Werte zuletzt ebenfalls zulegen konnten. Das hat auch mit den Aussagen der US-Notenbanker zu tun, womit wir bei Grund Nummer zwei wären. Die steigenden Zinsen haben die Tech-Riesen unter Druck gesetzt, da sie unter anderem ihre Investitionen teuer machen. „Jetzt geht man aber davon aus, dass sie an einem unsicheren Markt eine Art Fels in der Brandung sein können. Schließlich scheinen ihre Bilanzen resistent gegen sehr vieles zu sein“, sagt Rick Meckler, Partner beim Vermögensverwalter Cherry Lane Investments.

Die jüngste Technologie-Rally linderte damit die Auswirkungen von Aussagen an der US-Notenbank, wonach es Zweifel gibt, die Zinsen bald wieder zu senken. Hinweise von Fed-Chef Jerome Powell auf einen vorsichtigeren geldpolitischen Kurs und schwache US-Arbeitsmarktdaten hatten vergangene Woche eine Börsenrally ausgelöst.

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