Autorin Constanze Scheib am Wiener Spittelberg: Hier spielt ihr neuer Krimi.
Literatur

Wien-Krimi: Die gnä’ Frau ermittelt wieder

Constanze Scheib lässt in ihren sehr wienerischen Romanen die Stadt der 1970er wieder aufleben, der jüngste Teil spielt im Spittelberg-Grätzel. Am Freitag liest sie auf der Buch Wien.

Es ist der Winter 1973, die Ballsaison in Wien erlebt einen ihrer Höhepunkte: Den Philharmonikerball. Auch Frau Ehrenstein, die „gnä’ Frau“ aus gehobenen Hietzinger Kreisen, und ihr Mann Oskar fehlen da natürlich nicht.

Kurz vor der Mitternachtseinlage werden die beiden Zeugen eines unschönen Streits unter Ballbesuchern, in den eine höchst anstrengende ehemalige Primadonna und der fesche Theaterbesitzer Felix Hall, eine Art Robert-Redford-Double, involviert sind. Und das beginnt Frau Ehrenstein dann doch mehr zu interessieren als das eigentliche Ballgeschehen.

Die 1970er: Seltenes Setting in Krimis

Die neugierige und mutige „gnä’ Frau“ ist also wieder zurück, ihre Schöpferin, die Wiener Autorin Constanze Scheib, lässt sie nun zum dritten Mal ermitteln: Die seltsamen Verstrickungen, die auf dem Ball beginnen, führen die Protagonistin und ihr Dienstmädchen Marie – nachdem die ersten beiden Fälle in Hietzing und Döbling gespielt haben – schließlich in ein kleines Theater am Spittelberg.

Historische Krimis gibt es viele, Wien-Krimis ebenso, aber die 1970er-Jahre als zeitliches Setting finden sich sonst eher selten im Krimi-Genre. „Es wundert mich sehr, dass diese Zeit so selten bearbeitet wird“, sagt Constanze Scheib.

„Ich finde das Jahrzehnt eigentlich total spannend: Es ist so ein Mittelding zwischen der alten und der neuen Zeit. Es gibt schon Rockmusik und Hippies, aber auch noch die alte konservative Bubble“ (zu der auch die Protagonistin ihrer Krimis gehört). Die 70er-Jahre seien auch deswegen interessant, findet Scheib, weil damals Gesetze verabschiedet wurden, die die Rechte der Frauen, aber etwa auch der Homosexuellen, verbessert haben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.