Quergeschrieben

Babler – designierter Überlebender Staffel eins der roten Miniserie

APA / Comyan / Helmut Fohringer
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Warum es der designierte SPÖ-Chef kaum jemandem recht machen kann und sich niemand am wunschlosen Unglück der Partei ergötzen sollte.

Was sagt das über eine Partei, ihre Führung und ihren Zustand aus? Nein, nicht die Tatsache, dass ihr wichtigster Parteitag – seit Jahrzehnten – just zu Beginn der Narrenzeit, genannt Fasching, stattfindet. Was sagt es vielmehr aus, wenn die größte Aufmerksamkeit dem Zahlentalent ihrer Funktionäre gilt? Werden sie die Reihen richtig addieren können? Werden die Listen dieses Mal – im Gegensatz zum Frühjahr – stimmen? Die Fragen allein sind ein Armutszeugnis für die SPÖ.

Im Grunde aber spielt das keine Rolle. Andreas Babler, der Designated Survivor, der designierte Überlebende des SP-internen Dramas also, ist heute, Samstag, in Graz in vielerlei Hinsicht in einer No-win-Situation.

Gleichgültig, mit welchem Prozentsatz er von den Delegierten zu dem neuen Vorsitzenden der SPÖ gewählt werden wird, das Ergebnis wird negativ ausgelegt werden. Liegt es zwischen 70 und 90 Prozent, wird es als Schlappe interpretiert werden. Und weit und breit wird niemand in den Medien, ob traditionell oder sozial, einen gelungenen Neustart sehen wollen. Weist die angebliche Zustimmung über 90 Prozent aus, werden die Unkenrufe laut werden: Ha, Pamela Rendi-Wagner hatte auch bei ihrem ersten Antreten 97,8 Prozent, und was haben sie ihr gebracht? Nichts, aber das Ausmaß an Heuchelei in einer Partei war später daran zu erkennen. Das Ergebnis der Wahl ist also völlig unerheblich, Babler kann nicht gewinnen. So oder so.

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