Morgenglosse

EU-Wahl: Wer das Frühjahrs-Match verliert, hat im Herbst ein Problem

Schieder und Regner gehen für die SPÖ in Juni ins Rennen.
Schieder und Regner gehen für die SPÖ in Juni ins Rennen.APA / APA / Erwin Scheriau
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Die SPÖ sollte die EU-Wahl tatsächlich überaus ernst nehmen. Kann sie ihre Chance im Juni nutzen, ist die Startposition für die Nationalratswahl weitaus besser.

Als Parteichef Andreas Babler am Samstag bei seiner Rede am SPÖ-Bundesparteitag in Graz von einem Match gesprochen hatte, bei dem aktuell die FPÖ vorne liege, das die Sozialdemokratie aber noch einmal herumzureißen beabsichtige, da meinte er die Nationalratswahl im Herbst 2024.

Beim Match namens EU-Wahl, die davor, nämlich im Juni 2024, stattfindet, zeigen die Umfragen aktuell ja ziemlichen Gleichstand für SPÖ, ÖVP und FPÖ. Alle drei liegen gegenwärtig bei etwa 25 Prozent.

Man wolle aber nicht unterscheiden, welche Wahl wichtiger sei, EU- oder Nationalratswahl, sagte Babler dann am Sonntag beim EU-Teil des Parteitages. Dementsprechend werde man „mit voller Leidenschaft“ in den EU-Wahlkampf gehen und nicht nur, weil es sein muss.

Freilich, Babler muss das sagen – allein schon, um seine früheren Aussagen, die EU sei das „aggressivste außenpolitische militärische Bündnis, das es je gegeben hat“, „in der Doktrin schlimmer als die Nato“ – abzufedern.

Es sollte der SPÖ aber auch darüber hinaus stark daran gelegen sein, die Vorbereitung auf das Frühjahrs-Match überaus ernst zu nehmen. Zum einen, weil das Momentum für die Sozialdemokratie günstig sein dürfte: Die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Bundesregierung ist groß, sie wird sich abreagieren wollen. Gleichzeitig ist die EU-Wahl für FPÖ-affine Wähler weniger relevant, das erhöht die Chancen auf ein SPÖ-Kreuzerl.

Zum anderen darf man erwarten, dass das Ergebnis der EU-Wahl jenes der Nationalratswahl durchaus beeinflussen wird. Denn auch hier trifft der Match-Vergleich: Auf ein Verlierer-Team wettet keiner.

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