Morgenglosse

Wo die ÖVP dringend bei den Neos abkupfern sollte

ÖVP-Klubobmann August Wöginger.
ÖVP-Klubobmann August Wöginger.APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Idee, bei längerer Ausbildung auch länger zu arbeiten, wäre eine sehr brauchbare. Leider fehlt der ÖVP der Mut, zu ihr zu stehen.

Es soll ja Bereiche geben, bei denen sich die ÖVP ein Beispiel an den Neos nehmen könnte. Die Pensionsausgaben wäre ein nicht unwesentliches. Die sorgen ja selbst bei den asketischsten Budgethütern in der ÖVP regelmäßig dafür, den Staatshaushalt mit einer unversiegbaren Geldquelle zu vertauschen. So geschehen ist das gar in der sparfreudigen Ära Kurz, eifrig fortgeführt von der aktuellen Bundesregierung unter Kanzler Nehammer, der sich ja sonst eigentlich als Wortführer der „Normaldenken“ versteht.

Was (nicht nur) die ÖVP mit ihrer kurzfristigen Pensionspolitik aufführt (inzwischen entfällt ein Viertel der Staatsausgaben auf diesen Bereich), ist aber alles andere als normal, zumindest nicht für jene, die sich mit den Grundrechnungsarten vertraut gemacht haben.

Umso mehr freut man sich über räsonable Ansagen, wie das System zukunftsfit gemacht werden könnte. Eine solche tätigte Kubchef August Wöginger (ÖVP) zuletzt im „Profil“. Wer eine längere Ausbildung genießt, also etwa studiert, sollte auch später in Pension gehen. Ein ähnliches Modell schlagen die Neos vor – sie waren übrigens die Einzigen, die aus Budgeträson auch diesen Herbst im Nationalrat gegen die Erhöhungen votierten.

Den Gedanken hat Wöginger aber leider schnell verworfen. Noch im selben Interview relativierte er die Aussage, am Montag tat er das auch via „Presse“. Dass Studierende länger arbeiten müssten, habe er natürlich nicht gemeint. Natürlich nicht. Es wäre ja nicht die aktuelle ÖVP, würde sie wirklich meinen, was sie sagt.

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