Abkommen

UNEP-Chefin Anderson will „Zukunft ohne Plastikverschmutzung“

Inger Andersen spricht bei der Eröffnung der dritten Sitzung zur Entwicklung eines international rechtsverbindlichen Instruments zur Plastikverschmutzung in Nairobi.
Inger Andersen spricht bei der Eröffnung der dritten Sitzung zur Entwicklung eines international rechtsverbindlichen Instruments zur Plastikverschmutzung in Nairobi.SIMON MAINA
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Bei den jüngsten Verhandlungen in Nairobi fordern die Vereinten Nationen ein Abkommen gegen die Plastikmüllverschmutzung. Hierzulande soll ein Exportverbot für Kunststoffabfälle in Nicht-OECD-Länder einen Beitrag dazu leisten.

Die Direktorin des UNO-Umweltprogramms UNEP, Inger Anderson, hat Staaten zu einem kompletten Umdenken im Umgang mit Kunststoffen aufgefordert. „Wir müssen weniger neue Materialien, weniger Kunststoff und keine schädlichen Chemikalien verwenden. Wir müssen dafür sorgen, dass wir die Ressourcen effizienter nutzen, wiederverwenden und recyceln. Und das, was übrig bleibt, müssen wir sicher entsorgen“, sagte Anderson am Montag.

Die Stellungnahme erfolgte bei der Eröffnung von Verhandlungen für ein Abkommen gegen Plastikmüll in Kenias Hauptstadt Nairobi. „Wir müssen diese Verhandlungen nutzen, um ein scharfes Instrument zu entwickeln, mit dem wir eine bessere Zukunft ohne Plastikverschmutzung gestalten können“, so die Dänin.

Unterzeichnung soll 2025 erfolgen

Die Belastung der Umwelt und menschlichen Gesundheit durch Plastikabfälle soll nach dem Willen der Vereinten Nationen durch ein weltweites verbindliches Abkommen eingedämmt werden. In Kenia treffen sich in dieser Woche Vertreter von Staaten zur dritten von fünf Verhandlungsrunden dafür. Die Unterhändler diskutieren zum Beispiel über die Regelungen, die für die Plastikherstellung, aber auch für das Recycling, gelten sollen. Ziel ist es, einen Entwurf für zwei weitere Verhandlungsrunden im kommenden Jahr auf den Weg zu bringen. 2025 soll das Abkommen dann bei einem Gipfel unterzeichnet werden.

Österreich setzte sich laut Angaben aus dem Klimaministerium als Mitglied der „High Ambition Coalition“ von Anfang an dafür ein, dass das global bindende Abkommen dem Ziel vom Ende der globalen Plastikverschmutzung gerecht wird. „Plastik in der Natur verunreinigt unsere Böden und unserer Gewässer. Es schädigt Tiere und wird als Mikroplastik über die Nahrungskette zu einem Gesundheitsrisiko für uns Menschen. Wir müssen der globalen Plastikverschmutzung endlich ein Ende setzen“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Gewessler fordert auch ein generelles Exportverbot für Kunststoffabfälle in Nicht-OECD-Länder. „Es braucht ein Exportverbot von Plastikmüll in den Globalen Süden. Die Europäische Union muss hier ein deutliches internationales Zeichen für eine saubere Natur setzen. Denn es kann nicht sein, dass unser Plastikmüll auf illegalen Deponien in Asien oder Afrika landet. Das führt am Schluss dann leider nur dazu, dass über kurz oder lang tonnenweise Plastikmüll in den Weltmeeren landet.“ (APA)

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