Das E3-Ensemble
Theater

Beherrschen Sie die hohe Kunst der Improvisation?

Improvisation ist fester Bestandteil des Theaters: In ihrer Reinform auf der Bühne
oder als Baustein im Prozess einer Stückentwicklung.

Bis zur Pause im Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG) haben einige Menschen im Publikum ihren Pullover abgestreift. Die Temperatur im Raum hat sich in diesen 40 Minuten um einige Grad erhöht. Improvisationstheater wird hier schnell zur kollektiven Fiebererfahrung, insbesondere bei Wettbewerbsformaten wie „Sport vor Ort“. Es liegt viel Spannung in der Luft, bis man weiß, ob die Szene gelingt oder die Künstlerinnen am Moment scheitern. Man leidet und lacht also unvermittelt mit den Schauspielerinnen mit.

Magda Leeb (v. l.), Ferdinand Urbach und Jim Libby verstehen sich schon seit Jahren auf Improvisation. Mit dem TAG haben sie auch einen Raum, um ihre Passion auszuleben.
Magda Leeb (v. l.), Ferdinand Urbach und Jim Libby verstehen sich schon seit Jahren auf Improvisation. Mit dem TAG haben sie auch einen Raum, um ihre Passion auszuleben.Christine Pichler

„In anderen Theaterformen gibt es wenige Möglichkeiten für Publikum und Spieler, in Kontakt zu treten, im Improtheater ist man schnell einmal Teil der Show“, sagt Magda Leeb. Seit über einem Jahrzehnt gehört sie zu den „Sport-vor-Ort-Allstars“, einer Gruppe die sich im TAG einer Spielart der Improvisation, dem Theatersport, widmet. Zwei Gruppen treten hier mit kurzen Szenen gegeneinander an, zumeist holen sie sich dafür vom Publikum Inspiration, lassen sich etwa einen Ort vorschlagen oder einen Gegenstand. Vielleicht müssen sie auch in einer gewissen Anordnung spielen, etwa wenn einer des anderen Marionette ist oder eine Spielerin nur körperlich darstellen darf, ohne zu sprechen, und der zweite derweil ihre Mundbewegungen vertont.

Am Schluss darf dann das Publikum bewerten, welcher Gruppe der Streich besser gelungen ist. „Wenn man raus auf die Bühne geht, fühlt sich das manchmal so an, als würde man von einer Klippe springen und versuchen, erst im Fallen das Flugzeug zu bauen, um abzuheben“, beschreibt Jim Libby. Auch er ist Teil des „Sport vor Ort“-Ensembles und moderiert an jenem Abend im Oktober das Event. Vor rund 17 Jahren ist er aus Maine nach Wien gezogen und hat gleich in seinen ersten Monaten damit begonnen, die Theaterlandschaft und insbesondere die Impro­szene in Wien mitzugestalten. Unterstützt wurde er dabei auch vom jetzigen TAG-Geschäftsführer Ferdinand Urbach. Gemeinsam gründeten sie die Vorläuferorganisationen des TAG.

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