Kunstwerte

Art Cologne: Kleiner, kürzer, strukturierter

17 Galerien aus Österreich sind heuer auf der Art Cologne vertreten, darunter auch Christine König.
17 Galerien aus Österreich sind heuer auf der Art Cologne vertreten, darunter auch Christine König.Koelnmesse GmbH, Oliver Wachenfeld
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Nach der Integration der Cologne Fine Art im Vorjahr hat sich die Art Cologne heuer neu geordnet und wieder verkleinert. Viel ist von der Cologne Fine Art nicht geblieben.

Mit Zusammenlegungen ist das so eine Sache: egal, ob es sich um Unternehmen handelt oder eben um Kunstmessen. Es braucht etwas Zeit und Arbeit bis sich die Systeme zusammenfügen und stimmig sind. So ist das auch bei der Art Cologne, die noch bis Sonntagabend läuft. Die Koelnmesse hat bis 2021 die beiden Messen Art Cologne und Cologne Fine Art & Design betrieben. Letztere war nicht mehr rentabel. Um ihr wieder mehr Besucher zu bringen, wurde sie 2021 terminlich parallel zur Art Cologne veranstaltet. Der Erfolg blieb aus und so entschied sich die Koelnmesse, die Cologne Fine Art einzustellen und Teile davon in die Art Cologne zu integrieren. Im Vorjahr fand erstmals die „fusionierte“ Messe statt. Es war ein Anfang, aber die Art Cologne war plötzlich deutlich größer und das Programm nicht stimmig. Das war wohl auch den Messebetreibern bewusst, denn heuer wurde die Art Cologne runderneuert. Die Laufzeit wurde um zwei Tage verkürzt, die Aussteller von 190 auf 170 reduziert und auch räumlich wurde die Messe von drei auf zwei Hallenebenen geschrumpft.

Gestrichen: Alte Meister und Möbel

Allerdings, und auch das ist für Fusionen typisch, fallen Bereiche dem Rechenstift zum Opfer. So ist von der alten Kunst der Cologne Fine Art kaum etwas übrig geblieben. Art Cologne-Direktor Daniel Hug hat den Bereich Möbel und Alte Meister aus Mangel an Interesse, wie er sagt, gänzlich gestrichen. Design und Stammeskunst hat er in den Hauptsektor der Messe integriert. Von der einstmaligen Cologne Fine Art, die im letzten Jahr als „Art + Object“ im Untergeschoss präsent war, sind gerade einmal vier Händler übriggeblieben. Der Fokus liegt klar auf zeitgenössischer Kunst. Die Händler passen sich dieser geänderten Nachfrage ebenfalls an. So setzen die Wiener Händler Wienerroither & Kohlbacher neben Zeichnungen von Egon Schiele, Gustav Klimt und Alfred Kubin auf eine neue Zusammenarbeit mit dem Robert Motherwell-Nachlass der Daedalus Foundation. Der Rest der österreichischen Aussteller, es sind insgesamt 17, ist ohnedies im Segment Contemporary aktiv. Thaddaeus Ropac zeigt ausgewählte Künstler seines Programms, darunter eine neue Skulptur von Tony Cragg und neue Gemälde von Martha Jungwirth und Daniel Richter aber auch jüngere Positionen wie Marcin Maciejowski. Die Galerie Charim hat Dorit Margreiter und Roberta Lima ausgestellt, Crone hat Otto Zitko, Rosemarie Trockel und Ruscha Voormann im Programm, Ernst Hilger setzt auf Skulpturen von Joannis Avramidis und Alfred Hrdlicka und Philipp Konzett auf Aktionisten.

eva.komarek@diepresse.com
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