Klimaprotest

„Stärkere Bilder der Ungerechtigkeit erzeugen“: Letzte Generation richtet Schreiben an die Polizei

Mitglieder der Letzten Generation blockieren regelmäßig den Verkehr.
Mitglieder der Letzten Generation blockieren regelmäßig den Verkehr.IMAGO/Andreas Stroh
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Man werde bei den Protestaktionen in Zukunft nicht mehr kooperieren, heißt es in dem Schreiben. Die Vorgehensweise richte sich nicht gegen die Polizei, sondern „gegen die politische Untätigkeit in Bezug auf die Klimakrise“.

Die Letzte Generation will in Zukunft bei Festnahmen nicht mehr mit der Polizei kooperieren. Bei einer Protestaktion am Mittwoch übergaben sie einen entsprechenden Brief an die Beamtinnen und Beamten. Die Vorgehensweise richte sich nicht gegen die Polizei, betont Sprecherin Marina Hagel-Canaval.

Die Entscheidung sei nicht leicht getroffen worden. „Sie reflektiert unsere zunehmende Verzweiflung angesichts der eskalierenden Klimakrise und unseres Anliegens, den politischen Druck auf die Entscheidungsträgerinnen und -träger zu erhöhen“, sagt Hagel-Canaval. „Um dies zu erreichen, sehen wir uns gezwungen, stärkere Bilder der Ungerechtigkeit zu erzeugen“.

An Festnahme nicht mehr mitwirken

Konkret bedeute dies, „dass wir ab heute, Mittwoch nicht mehr selbstständig zum Arrestantenwagen gehen und bei der Festnahme nicht mehr mitwirken werden. Wir werden weiterhin unsere Ausweise vorzeigen, aber darüber hinaus keine aktive Kooperation mit der Polizei leisten“, heißt es in dem Schreiben.

Bei der Protestaktion am Mittwoch haben sie diese Vorgehensweise eigenen Angaben zufolge erstmals angewendet. Konkret protestierten die Aktivistinnen und Aktivisten in der Innenstadt am Karlsplatz bei der Kreuzung mit der Kärntner Straße sowie im Kreuzungsbereich Döblinger-, Währinger Gürtel und Nußdorfer Straße.

Dritter Protesttag diese Woche

Die Bewegung protestiert seit dieser Woche wieder verstärkt. Der Mittwoch war bereits der dritte Tag hintereinander, an dem die Letzte Generation mit Protestaktionen den Verkehr in Wien gestört hat. Am Montag fand eine der größten Blockaden statt. Die Aktivistinnen und Aktivisten klebten sich an die Einfahrten nach Wien und blockierten so den Pendler-Verkehr in der Früh. Umfangreiche Staus waren die Folge.

Am Dienstag änderten sie dann kurzzeitig ihre Taktik und versammelten sich in kleinen Gruppen spontan auf Straßen und Kreuzungen. Nach polizeilicher Aufforderung verließen sie die Ortschaften wieder und versammelten sich an anderen Stellen erneut. Rund vier Dutzend Aktionen haben sie eigenen Angaben zufolge durchgeführt. Zum Abschluss klebten sich Protestierende aber dann doch wieder an der Straße fest, konkret auf der Ringstraße vor dem Parlament. (schev)

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