Heimlicher Mitschnitt

Urheber der Pilnacek-Aufnahme: „Kurz hat den Todesfall für sein Bashing gegen die WKStA instrumentalisiert“

Christian Pilnacek
Christian PilnacekAPA / Comyan / Hans Klaus Techt
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BZÖ-Mann Christian Mattura hat sich als Urheber der Aufnahme geoutet, die seit Tagen für Aufregung sorgt. Er habe den Mitschnitt wegen Aussagen von Ex-Kanzler Sebastian Kurz vor Gericht an Medien weitergegeben.

Eine heimliche Aufnahme, in der der verstorbene Ex-Sektionschef Christian Pilnacek Vorwürfe gegen die ÖVP und namentlich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka erhebt, sorgt seit Dienstag für Aufregung. Nun hat sich der frühere BZÖ-Mann und Unternehmer Christian Mattura als Urheber geoutet. „Ich habe den Herrn Pilnacek damals aufgenommen“, sagte er den „Salzburger Nachrichten“. Er habe den früheren Justiz-Sektionschef schon länger privat gekannt. „Und als er dann an diesem Abend angefangen hat, über die ÖVP zu reden, habe ich mich dazu hinreißen lassen und habe den Knopf gedrückt. Das gebe ich zu.“

Jeder wisse, dass Druck von der ÖVP auf die Justiz und auch Pilnacek ausgeübt worden sei, sagt Mattura. „Nur hatte Pilnacek das immer verneint. Und da dürfte er einen lichten Moment gehabt haben und das einmal wirklich von sich gegeben haben.“

Eigentlich sei die Aufnahme nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Als Grund für die spätere Weitergabe an Medien nennt Mattura Aussagen von Sebastian Kurz (ÖVP) vor Gericht. Der Ex-Kanzler habe dort Pilnaceks Tod für sein „Bashing gegen die WKStA“ verwendet.

„Nie um Rache gegangen“

Die „Krone“ hatte dagegen berichtet, Pilnacek habe dem ehemaligen BZÖ-Mann „einmal ans Bein gepinkelt, deswegen wollte er ihn aufnehmen“. Das bestreitet Mattura im Gespräch mit den „SN“: „Mir ist es nie um Rache gegangen und ich wollte Pilnacek auch nie damit erpressen oder Ähnliches.“

In dem Mitschnitt sagt Pilnacek, dass Sobotka ihm vorgeworfen habe, Ermittlungen nie abgedreht zu haben. Das Gespräch vom vergangenen Sommer wurde nun mehreren Medien zugespielt. Sobotka weist die Vorwürfe zurück, die Opposition fordert seinen Rücktritt. ÖVP-Chef Karl Nehammer sprach Sobotka sein Vertrauen aus. (Red.)

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