Flucht

Häftling reißt während Behandlung im Wiener AKH aus

Archivbild vom Wiener AKH.
Archivbild vom Wiener AKH.APA/Expa/Michael Gruber
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Einem als „hochgefährlich“ eingestuften Häftling gelingt im Zuge einer ärztlichen Untersuchung in Wien die Flucht - trotz Bewachung durch zwei Beamte. Zuletzt gab es gleich mehrere Fälle ähnlicher Art.

Ein Insasse der Justizanstalt Josefstadt ist am Donnerstagvormittag während einer Behandlung im Wiener Allgemeinen Krankenhaus ausgerissen. Das Justizministerium bestätigte am Nachmittag entsprechende Medienberichte. Dem zufolge soll es sich bei dem 28-Jährigen um einen hochgefährlichen Häftling handeln. „Die Fahndung durch die Polizei wurde unverzüglich eingeleitet“, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit.

Der Häftling wurde laut Angaben des Ministeriums von zwei Justizwachebeamten begleitet. „Die Ausführung ins AKH diente der zwingend notwendigen medizinischen Abklärung und Behandlung einer Verletzung, die in der internen Sonderkrankenanstalt nicht behandelt werden konnte“, hieß es.

Ärztliche Untersuchungen als Möglichkeit zur Flucht

Es ist bereits der vierte Ausbruch aus einem österreichischen Gefängnis binnen weniger Wochen. Das Justizministerium steht seither in der Kritik. „Jeden Tag gibt es Hunderte Ausfahrten von Gefängnisinsassen zu Ärzten, in Krankenhäuser oder Ambulatorien. Die Zahl dieser Ausfahrten ist rapide angestiegen. Jede Bewegung im Freien ist ein Risiko.“ Das erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Justizwachebeamten, Albin Simma, am Donnerstag letzte Woche im Gespräch mit der „Presse“. Anlass: die jüngste Flucht eines wegen schweren Raubes Verurteilten während eines Besuchs bei einem Facharzt.

Zuletzt ist es mehrfach zu Problemen bei Gefangenentransporten wegen ärztlicher Behandlung gekommen. Ein in der Vorwoche in Wiener Neustadt geflüchteter Häftling ist am Montag in Wien-Ottakring festgenommen worden. Weiterhin aufrecht ist die Fahndung nach einem 35-jährigen Insassen der Justizanstalt Stein. Der Tschetschene war am Dienstag der Vorwoche im Rahmen eines Untersuchungstermins im Universitätsklinikum Krems geflohen. Eine stundenlange Alarmfahndung verlief negativ. Ebenfalls in der vergangenen Woche bekannt geworden war das Verschwinden einer Insassin der Justizanstalt Schwarzau (Bezirk Neunkirchen). Die Frau ist nach einem unbewachten stationären Aufenthalt im Landesklinikum Wiener Neustadt nicht mehr aufgetaucht. (APA/Red.)

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