Wolfgang Sobotka wollte eigentlich Landeshauptmann von Niederösterreich werden. Doch Vorwürfe säumten früh seinen Weg, der deshalb nach Wien umgeleitet werden musste.
Wien. Dass Wolfgang Sobotka heute Nationalratspräsident ist, war nicht geplant. Vielmehr wollte er am Höhepunkt seiner Karriere die höchste Funktion in seinem Heimatbundesland bekleiden – als Erbe von Erwin Pröll nach vielen Jahren als Landeshauptmann in Niederösterreich. Alles war darauf ausgerichtet, möglicherweise schon, als der gebürtige Waidhofner in den 1980ern seine Politlaufbahn startete. Die Art, wie Sobotka Politik macht – hart, uneitel und ohne Kompromisse –, hat ihm Pröll beigebracht. Doch der Plan, Sobotka als Erben aufzubauen, scheiterte.