Die Letzte Generation steht vor einer Neuausrichtung. Und Aggressionen gegen die Klebe-Aktivisten haben zuletzt zugenommen. Woran liegt das?
Eine „richtungsweisende Entscheidung“ wollen die Klimaaktivisten der Letzen Generation am Montagnachmittag vor Journalisten präsentieren. Ob die Gruppe, die in Österreich nun seit ziemlich genau zwei Jahren aktiv ist, nun wie ihre deutschen Nachbarn von Klebeaktionen absehen und sich auf andere Protestformen konzentrieren will, ist fraglich. So ist die nächste Protestwelle nach „Presse“-Informationen bereits in Planung.
Dennoch, ganz auszuschließen ist eine Neuausrichtung nicht, hat sich doch die Stimmung gegenüber den Klimaaktivisten der Letzten Generation in den vergangenen Monaten verschärft. Von Beschimpfungen, über das Zerren an Warnwesten und Tritten auf am Boden sitzenden Menschen bis hin zu Versuchen, die Aktivisten mit Fahrzeugen anzufahren. Neben verbalen Aggressionen von genervten Autofahrern, die im Stau stecken, ist es auch vermehrt zu physischen Attacken gekommen.
Es sind Szenen, die man weder von anderen Klimaprotesten, noch von alltäglichen Staus im Straßenverkehr kennt. Warum werden Autofahrer gerade von den Klimaaktivisten so provoziert? Und macht der Umstand, im Verkehr festzustecken, allgemein aggressiv? Ein Verkehrs- und ein Klimapsychologe geben Antworten.
Man kennt es ja: Im Straßenverkehr unterwegs zu sein, vor allem in einer Großstadt und vielleicht noch dazu im Frühverkehr, ist nicht unbedingt entspannend. Da können schon einmal die Emotionen hochkochen, ein Schimpfwort fällt mitunter schneller als anderswo. Das habe auch einen Grund, sagt Verkehrspsychologe Rainer Christ. Grundsätzlich werde Fortbewegung, egal in welcher Form, von Menschen positiv wahrgenommen. „Wir bewegen uns, es verändert sich etwas, es ist gut für unsere Stimmung. Bei zusätzlicher körperlicher Aktivität kommt es zu positiven Hormonausschüttungen“, so der Leiter der Verkehrspsychologie des Berufsverband Österreichischer PsychologInnen .