Bäume

Tirol kündigt Aufforstungsoffensive an

Zur Wiebewaldung sollen vor allem „klimafitte Baumarten“ verwendet werden.
Zur Wiebewaldung sollen vor allem „klimafitte Baumarten“ verwendet werden.APA / Barbara Gindl
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36 Millionen Euro sollen in den nächsten zwei Jahren in Tirols Wälder fließen. Unwetter im Sommer haben hier große Schäden verursacht.

Nach den Unwettern im Sommer und den resultierenden Waldschäden hat die schwarz-rote Tiroler Landesregierung im Zuge eines zweiten „Forstgipfels“ am Mittwoch eine Aufforstungsoffensive angekündigt. „36 Millionen Euro werden in den kommenden zwei Jahren in Wiederbewaldung, Schutzwaldsanierung und Schadholzaufarbeitung fließen“, teilte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) mit. Darin enthalten sind auch zwölf Millionen Euro aus dem Waldfonds des Bundes.

Zur Wiederbewaldung sollten „klimafitte Baumarten“ angewandt werden. Außerdem gelte das Hauptaugenmerk der „Wiederherstellung der Schutzfunktion unserer Wälder“, sagte Mattle. Dazu würden die entsprechenden finanziellen Mittel bereitgestellt, versprach der Tiroler ÖVP-Chef. 24 Millionen Euro waren dabei seitens des Landes aus verschiedenen Töpfen bereits budgetiert, erklärte eine Sprecherin des Landes. Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem bis 2025 verlängerten Waldfonds komme man auf die 36 Millionen, die nun für 2024 und 2025 veranschlagt seien. „Entscheidend ist der Erhalt der Schutzfunktion des Waldes“, betonte dazu Landwirtschafts- und Forstminister Norbert Totschnig (ÖVP).

„Außerordentlichen Kraftanstrengung“

Indes seien zwei Drittel des Schadholzes bereits aufgearbeitet, hieß es in einer Aussendung. Dies binnen vier Monaten zu bewerkstelligen, habe einer „außerordentlichen Kraftanstrengung“ bedurft. Das verbleibende Drittel, noch immer rund 200.000 Kubikmeter Holz, soll demnach bis Ende Mai 2024 aus dem Wald gebracht werden.

Bei der Aufforstung drängt jedenfalls die Zeit. Die verbleibenden Wurzelstöcke auf den geschädigten Waldflächen bieten demnach etwa fünf Jahre einen gewissen Schutz vor Naturgefahren. Dann würden sie zunehmend verrotten und Steinschlag, Lawinen und Muren freie Bahn haben, hieß es. „Bis zu sechs Millionen Bäume sind allein in den kommenden zwei Jahren notwendig, um die Schadflächen in Nord- und auch in Osttirol wieder zu bewalden und die Schutzfunktion des Waldes mittel- bis langfristig wiederherzustellen“, sagte Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP).

Im Sommer war es in Tirol zu mehreren Unwetter-Ereignissen gekommen. Besonders schwer fielen diese im Juli aus. Insgesamt waren damals durch Stürme Schäden von rund 30 Millionen Euro auf 2000 Hektar Wald verursacht worden, hatte es seitens der Landesregierung geheißen. Auf der Fläche waren demnach 600.000 Kubikmeter Schadholz entstanden. (APA)

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