Interview

Stadtrat Hacker: „Wer Spitalsarzt und niedergelassener Arzt sein will, soll das im Kassensystem sein“

„Es geht darum, dem medizinischen Personal attraktive Angebote zu machen, um im öffentlichen System zu bleiben“, sagt Peter Hacker.
„Es geht darum, dem medizinischen Personal attraktive Angebote zu machen, um im öffentlichen System zu bleiben“, sagt Peter Hacker.Clemens Fabry
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Die in Wien sehr gängige Praxis, in einem Spital angestellt zu sein und nebenher als Wahlarzt zu arbeiten, soll endgültig der Vergangenheit angehören, sagt Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Wer neben einer Tätigkeit im Spital auch in einer Ordination arbeiten will, sollte das ausschließlich in einer Kassenpraxis dürfen.

„Ich mache den Ärzten nicht zum Vorwurf, dass sie in den Privatsektor ausweichen“, sagt Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Sie werden von mir keine einzige abfällige Bemerkung über Wahlärzte finden. Es liegt in unserer Verantwortung, Ärzten ein Umfeld zu bieten, um im öffentlichen System zu bleiben. Denn zumeist tun sie das deswegen nicht, weil sie darin keine attraktiven Möglichkeiten vorfinden. Weil sie also gar keine andere Wahl haben, wenn sie zusätzlich auch im niedergelassenen Bereich arbeiten wollen.“

Wenn jemand Vollzeit in einem Spital arbeitet, könne er nebenher machen, was er will. „Wenn er aber nur wenige Stunden angestellt ist, um kranken- und unfallversichert zu sein, und das große Geld in der Wahlarztordination verdient, kann ich das den Steuerzahlern nicht zumuten“, so Hacker. „Wie kommt die Bevölkerung dazu, privatwirtschaftliche Unternehmungen wie Wahlarztpraxen mitzufinanzieren und das unternehmerische Risiko von Wahlärzten zu reduzieren?

Peter Hacker im „Presse“-Interview.

Die Presse: Sie wollen Nebenbeschäftigungen für Spitalsärzte einschränken, was die Stadt Wien bzw. der Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) als Arbeitgeber rechtlich darf. Konkret geht es Ihnen darum zu verbieten, dass insbesondere Teilzeit- und geringfügig beschäftigte Spitalsärzte nebenher als Wahlärzte tätig sind, oder?

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