Formel 1

Ermittlungen gegen Susie und Toto Wolff

Ehepaar Wolff bei einer Filmpremiere am Montag in London.
Ehepaar Wolff bei einer Filmpremiere am Montag in London. APA
  • Drucken

Der Weltverband FIA prüft Gerüchte über Geheimnisverrat, Susie Wolff kontert und spricht von „misogynem Verhalten“. Die Rolle der anderen F1-Teamchefs bleibt unklar.

Ermittlungen gegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und seine Frau Susie wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat sorgen in der Formel 1 für Unruhe. Der Rennstall wies die Vorwürfe in einer scharf formulierten Erklärung als grundlos zurück und attackierte den Weltverband FIA, der Mercedes nicht im Voraus über die Untersuchung informiert habe. Susie Wolff schrieb in einem Statement, sie sei „zutiefst beleidigt, aber traurigerweise nicht überrascht“ über die Anschuldigungen.

Die FIA hatte am Dienstagabend die Prüfung eines Medienberichts von www.motorsport.com angekündigt, denen zufolge einem - namentlich nicht genannten - Formel-1-Teamchef von einem Mitarbeiter des Rechteinhabers vertrauliche Informationen zugespielt worden seien. Hintergrund ist der Bericht eines Fachportals über einen angeblichen Interessenskonflikt des Österreichers Wolff und seiner Frau, über den sich andere Formel-1-Funktionäre bei FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem beschwert haben sollen.

Demnach soll Susie Wolff als Geschäftsführerin der Frauen-Rennserie F1 Academy Zugang zu vertraulichem Wissen aus der Spitze der Formel 1 haben und dies angeblich mit ihrem Mann geteilt haben. Toto Wolff soll im Gegenzug seine Frau über Gespräche zwischen den Teamchefs in Kenntnis gesetzt haben, sodass diese Informationen wiederum zum Rechteinhaber gelangt seien.

„Es ist entmutigend, dass meine Integrität auf diese Weise infrage gestellt wird“, schrieb Susie Wolff in einem Statement in den sozialen Netzwerken. Die Vorwürfe gegen sie, die sie entschieden zurückweist, „scheinen auf einschüchterndem und misogynem (frauenfeindlichem) Verhalten zu basieren und fokussieren sich mehr auf meinen Familienstand denn auf meinen Fähigkeiten“.

Vertrauen der F1

Das Formel-1-Management teilte mit, nicht im Voraus Kenntnis von der FIA-Erklärung gehabt zu haben und drückte ihr „volles Vertrauen aus, dass die Anschuldigungen falsch sind“ und kein Mitglied des Teams unbefugt Informationen an einen Teamchef weitergegeben habe. Weiters verfüge die Formel-1-Führung über „robuste Prozesse und Verfahren“, die „die Trennung von Informationen und Verantwortlichkeiten im Falle eines potenziellen Interessenskonflikts sicherstellen“.

Der 51-jährige Toto Wolff ist seit 2013 Teamchef bei Mercedes und auch Mitbesitzer des Rennstalls. Seit 2011 sind der Wiener und die Schottin Susie Wolff verheiratet. Die 41-Jährige war zuletzt auch mehrere Jahre Teamchefin beim Formel-E-Team Venturi.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.