Unter 20 Euro

Lokalkritik im Amacord Alimentari: Feinkost statt Nachtbetrieb

Das Café Amacord sieht anders aus als früher.
Das Café Amacord sieht anders aus als früher.Clemens Fabry
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Im Sommer ging die Ära des Café Amacord zu Ende. Nun hat Sohn David Azmann es als Amacord Alimentari wieder aufgesperrt: mit Delikatessen und Mittagsgerichten.

Wer dieser Tage das Café Amacord betritt, steht in einem ganz anderen Raum als noch vor ein paar Monaten: Türkis und Weiß ist es hier, in der Vitrine Prosciutto und Mortadella, auf den Regalen Pasta, Panettone und Eingemachtes. Nur der kleine Raum linker Hand vom Eingang erinnert mit seinen dunkelrot gepolsterten Bänken noch an früher: „Das Amacord-Museum“, sagt David Azmann.

Der Sohn der langjährigen Betreiberin Dieta Eder, die hier in der rechten Wienzeile 36 Jahre lang werkte und wirkte, hat das legendäre Kaffeehaus im Sommer übernommen – und ziemlich umgemodelt: zum nun eben frisch-türkisen Amacord Alimentari, einem italienischen Delikatessengeschäft, in dem man auch mittagessen kann. Nicht zuletzt deshalb, weil sich das Café-Restaurant nach und nach nicht mehr rentierte, Energiepreise hoch und Personal schwer zu finden war.

Zwei, drei Mittagsgerichte

Da tut man sich mit einem Feinkostgeschäft und zwei, drei Mittagsgerichten definitiv leichter. Letztere wechseln regelmäßig, an diesem Tag gibt es Bolognese mit Pancetta, Kärntner Kasnudeln à la Ravioli – die Familie kommt ursprünglich aus Kärnten – oder Pasta e Fagioli (13,80 Euro): ein simples, kräftiges typisches Armeleutegericht aus italienischer Küche. Dazu eine Biomandarinenlimo (3,80 Euro): sehr fein. Süßes gibt‘s noch nicht ganz so viel, ein Croissant mit Haselnusscreme wäre möglich, auf Instagram wird eines mit Pistaziencreme angepriesen, die war offenbar aus. Panini – getoastet oder nicht – kann man sich ebenfalls machen lassen: auf Empfehlung des Hauses oder nach eigenen Wünschen, hier: (sehr) scharfe Salami, Mozzarella und Tomaten (5,90 Euro).

Bevor man reflexhaft „Saisonalität!“ schreit: Es sind die Piennolo-Tomaten aus der Gegend rund um den Vesuv, die zu Bündeln gebunden auf wundersame Weise monatelang haltbar sind. Tipp der Frau Mama. Die – eine gute Nachricht für alle sehnsüchtigen Ex-Stammgäste – wohl auch noch manchmal vor Ort ist.

Amacord Alimentari, Rechte Wienzeile 15, 1040 Wien, MontagSamstag 11.3020 Uhr, im Netz: amacord-alimentari.com

diepresse.com/essen

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