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Überkauft und nicht aufzuhalten - die Börsen sind außer Rand und Band

Die deutsche Börse in Frankfurt.
Die deutsche Börse in Frankfurt. Reuters / Staff
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Der deutsche Leitindex markierte am Donnerstag ein Rekordhoch, der Dow Jones schloss Mittwochabend auf einem Allzeithoch. Die US-Notenbank erfüllt die Weihnachtswünsche des Finanzmarkts.

Wien. Er steigt und steigt. Der deutsche Leitindex klettert zur Handelseröffnung am Donnerstag um 1,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 17.003 Punkten. Der Dax sei überkauft, aber nicht aufzuhalten, sagt Experte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Seit November hat der Dax um mehr als 13 Prozent zugelegt. Mit einer derartigen Rallye ist der Index übrigens nicht alleine. Der November galt an den Finanzmärkten als einer der besten seit vielen Jahrzehnten.

Doch auch auf Sicht des laufenden Jahres kann sich die Performance der deutschen Unternehmen durchaus sehen lassen. Der Anstieg des Dax belief sich seit Jänner auf gut 20 Prozent und er kletterte damit im selben Ausmaß wie der breite US-Aktienindex S&P 500.

Auch der Eurostoxx 50 hat in den vergangenen Wochen eine enorme Rallye hinter sich. Der Index ist aus technischer Sicht derzeit so überkauft wie seit 20 Jahren nicht. Seit Oktober lag das Plus bei 14 Prozent. „Die Angst der Anleger, Kursgewinne zu verpassen, ist nach wie vor der größte Treiber an den europäischen Märkten“, so Comdirect Bank-Stratege Andreas Lipkow. Die Dynamik habe zwar in den letzten Handelstagen etwas nachgelassen, weshalb es einige neue Katalysatoren benötigen könnte, um die Jagd nach neuen Rekorden fortzusetzen.

Fed sorgt unter Anlegern für Optimismus

Wie zuletzt so oft ist vor allem die US-Notenbank ein Mitgrund für den Optimismus der Anleger. Die Aussicht auf möglicherweise bald sinkende Zinsen ist Musik in ihren Ohren. Zwar hat sich der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, zuletzt zurückhaltend gezeigt und versucht, den Zinssenkungsphantasien der Anleger Einhalt zu gebieten. Inzwischen schlägt die Notenbank aber in die gleiche Kerbe wie der Markt: Auf ihrer Sitzung Mittwochabend signalisierte Fed-Chef Jerome Powell baldige Zinssenkungen, nachdem die Währungshüter den geldpolitischen Schlüsselsatz zum dritten Mal in Serie in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen hatten.

Für die Anleger seien die Ergebnisse der Fed-Sitzung ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, sagte Jochen Stanzl vom Finanzdienstleister CMC Markets. „Sollte es tatsächlich zu einer Rezession in den USA kommen, wird die Fed alles in ihrer Macht stehende tun, um diese abzuwenden, inklusive drastischer Zinssenkungen. Das wittert die Börse und steigt.“ Bei fallenden Zinsen werden Kredite günstiger, die Firmen können leichter in ihr Wachstum investieren und der allgemeine Konjunkturoptimismus nimmt zu.

Die Fed-Entscheidung hievte den Dow Jones ebenfalls auf ein Allzeithoch.

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