Leitartikel

Dem Staatshaushalt stehen die gefährlichsten Monate bevor

Der Zinsgipfel dürfte erreicht sein, allerdings dürfte es noch Monate dauern, bis die Zinsen wieder fallen. 
Der Zinsgipfel dürfte erreicht sein, allerdings dürfte es noch Monate dauern, bis die Zinsen wieder fallen. Imago / Silas Stein
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Die ÖVP ist richtigerweise gegen die Idee, Kreditverträge rückwirkend zu ändern. Sorgen bereitet aber, dass man Betroffenen „unter die Arme greifen“ will.

Der vergangene Donnerstag brachte Tausenden Österreicherinnen und Österreichern eine gute – oder zumindest keine schlechte – Nachricht. Zum zweiten Mal in Folge beließ es die EZB bei einer Zinspause und hob die Leitzinsen nicht weiter an. Laut Aussagen von Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann ist die Wahrscheinlichkeit nun deutlich gestiegen, dass der Zinsgipfel erreicht sei. Allerdings dürfte es noch Monate dauern, bis die Zinsen wieder fallen. Auch dann dürfte es in wesentlich kleineren Schritten bergab gehen, als der Anstieg in den vergangenen eineinhalb Jahren erfolgt ist.

Viele Kreditnehmer in Österreich brachte diese Entwicklung in eine schwierige Situation. Denn sie setzten beim Kauf ihrer Wohnung oder ihres Hauses auf einen variabel verzinsten Kredit. Solch einer war in Zeiten von Nullzinsen ausgesprochen günstig und ermöglichte so niedrige Finanzierungskosten wie nie zuvor. Allerdings bargen diese Kredite das Risiko steigender Zinsen. Das wusste die Aufsicht, weshalb sie regelmäßig davor warnte. Das wussten die Banken, die in ihrer Beratung verpflichtet waren, darauf hinzuweisen (wie klar das in der Praxis erfolgt ist, steht auf einem anderen Blatt). Und das hätten somit auch die Kreditnehmer wissen müssen. Manche griffen bewusst trotzdem zum variablen Kredit, weil sie darauf spekulierten, dass die Zinsen dauerhaft niedrig bleiben würden. Andere verstanden das Ganze zwar nicht, griffen aber dennoch zum variablen Kredit, weil er halt günstiger war. Und auch diese gingen somit eine Zinsspekulation ein.

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