London

Signa-Pleite stürzt auch Kaufhaus Selfridges in Geldprobleme

Das legendäre Kaufhaus Selfridges in der Londoner Oxford Street braucht nach der Insolvenz der Signa Prime Selection Finanzierungen von seinem anderen Hälfte-Eigentümer.
Das legendäre Kaufhaus Selfridges in der Londoner Oxford Street braucht nach der Insolvenz der Signa Prime Selection Finanzierungen von seinem anderen Hälfte-Eigentümer.APA / AFP / Henry Nicholls
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Die thailändische Central Group hat Selfridges bereits im November Geld für fällige Zinszahlungen geliehen.

Das legendäre Kaufhaus Selfridges in der Londoner Oxford Street braucht nach der Insolvenz der Signa Prime Selection Finanzierungen von seinem anderen Hälfte-Eigentümer, dem thailändischen Einzelhandelkonzern Central Group. Der hat Selfridges im November bereits Geld für fällige Zinszahlungen geliehen. Laut dem am Mittwoch im britischen Firmenbuch veröffentlichten Geschäftsbericht der Cambridge Properties Holding, der die Kaufhausimmobilie gehört, ist die Gesellschaft in Gesprächen über die zukünftige Finanzierung. Signa Prime hatte am Donnerstag in Wien Insolvenz beantragt.

„Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen, und es besteht daher eine erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Unterstützung, die die Gruppe benötigen wird“, heißt es in dem Bericht, der die Geschäftszahlen für 2022 abdeckt. Der mögliche Liquiditätsengpass bei Selfridges ist eine der vielfältigen Folgen des Zusammenbruchs von René Benkos Signa-Imperium, der sich in den vergangenen Wochen lawinenartig entwickelt hat. Der Fall zeigt auch, wie Geschäftspartner und Miteigentümer von Signa die Problemlage nutzen können, um Projekte am Leben zu erhalten und die eigene Position auszubauen.

Signa und Central Group übernahmen 2022

Signa und die Central Group kauften sowohl die Selfridges-Immobilie als auch den Kaufhausbetrieb gemeinsam im Jahr 2022. Seitdem sind die Zinsen auf die (per Ende 2022) über 2,2 Milliarden Pfund (2,5 Milliarden Euro) Schulden des Gebäudes sprunghaft angestiegen. Laut dem Geschäftsbericht verzeichnete Cambridge Properties im Jahr 2022 Einkünfte — also Mietzahlungen vom Selfridges-Kaufhausbetreiber — in Höhe von 49 Millionen Pfund, hatte jedoch Zinszahlungen von 65 Millionen Pfund zu leisten.
„Für Selfridges ändert sich nichts. Selfridges handelt unabhängig von seinen Aktionären“, sagte ein Sprecher des Kaufhauses. „Wir freuen uns über die anhaltende und unerschütterliche Unterstützung der Central Group.“

Central Group reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Die thailändische Gruppe war bereits im November mit einem Gesellschafterdarlehen in Höhe von 27,3 Millionen Pfund eingesprungen, damit fällige Zinszahlungen gezahlt werden konnten, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Dieses Darlehen wird im Mai fällig und kann dann in Eigenkapital gewandelt werden, wodurch Central Group wohl die Mehrheit erlangen würde. Eine solche Transaktion hat die Gruppe beim Selfridges-Kaufhausbetreiber bereits durchgeführt, der ihr darum bereits mehrheitlich gehört. (Bloomberg)

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