Zwischentöne

Könnten wir den „Radetzkymarsch“ vielleicht „schief stellen“?

Das diesjährige Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.
Das diesjährige Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.APA / ORF / Roman Zach-kiesling
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Jetzt wollen sie uns auch noch die traditionelle Neujahrskonzert-Zugabe von Johann Strauß Vater verbieten! Wo klatschen wir dann mit?

Das Neujahrskonzert so ganz im Allgemeinen konnten uns nicht einmal heftige Attacken von Grün-Politikern madig machen. Die Begründung, das Ereignis, das weltweit wie nichts anderes als Werbevehikel für das „Musikland Österreich“ dient, hätte erstmals in Zeiten stattgefunden, da Österreich gar nicht existierte, hat sich denn doch als allzu schwächlich erwiesen. Schon anno 1939 galten die Walzer und Polkas der Strauß-Dynastie als unverwechselbar wienerische Angelegenheit – und da schwang jedenfalls weniger Deutschtümelei mit als die nostalgische Verklärung der habsburgischen Vergangenheit.

Zur austriakischen Identitätsstiftung zählte schon damals auch der „Radetzkymarsch“. Den möchten gewisse Kreise aus der Programmfolge des Neujahrskonzerts eliminieren. Verletzt er die Seelen italienischer Gäste? Feldmarschall Radetzky hatte ja anno 1848 mit einem Sieg bei Custozza und in einem Blitzkrieg im Jahr darauf den Verbleib der Lombardei beim Habsburgerreich gesichert – für eine „Endgültigkeit“ von etwa einem Jahrzehnt.

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