Das Imperium von Chiara Ferragni stürzt ein, die Mailänder Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen eines Kuchens ein. Die Influencer-Szene boomt und spielt eine zunehmend wichtige Rolle in Volkswirtschaften.
Wien. 18 Tage lang passierte auf dem Instagram-Kanal von Chiara Ferragni gar nichts. Das ist für den einen oder anderen Nutzer zwar nicht ungewöhnlich, für eine Influencerin mit einer Followerschaft von rund 30 Millionen Menschen aber durchaus. Der Grund: Ferragni hatte ihre Fangemeinde glauben lassen, dass der Erlös eines von ihr angepriesenen Kuchens namens Pink Christmas, der um neun Euro zu haben war, zu großen Teilen an eine Kinderkrebsstation gehe.
Nun stellte sich heraus, dass das Krankenhaus in Turin zwar Geld bekam, aber nicht von Ferragni. Trotz mehr als 360.000 verkaufter Stück Kuchen. Der Hersteller Balocco spendete wohl schon im November einen Betrag in Höhe von 50.000 Euro, jedoch unabhängig von den Verkaufszahlen. Wegen „unlauterer Geschäftspraktiken“ ahndete die italienische Wettbewerbsbehörde das kurz vor Weihnachten mit einer Geldbuße in Höhe von mehr als einer Million Euro. Dazu gab es für Balocco rund 400.000 Euro Strafe.