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Nehammers Personal-Credo: Keine Experimente mehr

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker.
ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker.APA
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Die schwarze ÖVP ist wieder da: Was die Kür Reinhold Lopatkas zum EU-Spitzenkandidaten über die Nehammer-Volkspartei erzählt.

Als Sebastian Kurz 2017 an die Spitze der ÖVP gelangte, war man sich in dessen Umfeld in einer Sache einig: Das, was man gemeinhin unter „etablierter Politik“ versteht, sei in der Krise. Man gab der alten Partei also eine neue Farbe und versuchte PR-wirksam auf politische Quereinsteiger zu setzen. Vernetzung in der eigenen Parteistrukrur, Kenntnis politischer Abläufe und Erfahrung auf mehreren Ebenen waren daher bei Personalentscheidungen in der türkisen Ära nicht zwingend gefragt.

Lopatkas Kür zum EU-Spitzenkandidaten ist nun das exakte Gegenteil dessen. Denn der Steirer verkörpert die vortürkise ÖVP wie kaum ein anderer: Der bald 64-jährige Steirer ist in der Partei hervorragend vernetzt und ein Polit-Routinier; in den steirischen Landtag zog er ein, als Sebastian Kurz gerade einmal ein paar Wochen alt war. Lopatka ist – wie Parteichef und Bundeskanzler Karl Nehammer – Mitglied des katholischen Cartellverbands, der unter Kurz kurzzeitig massiv an Bedeutung verloren hat. Und: Wie nahezu die gesamte Spitze der ÖVP gehört Lopatka dem Arbeitnehmerflügel der Partei, dem ÖAAB, an. Das gilt neben Nehammer selbst auch für Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Parlamentsklubchef August Wöginger und ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker.

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