Umfrage

Welche Themen CEOs heuer besonders umtreiben

Beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos war künstliche Intelligenz eines der zentralen Themen.
Beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos war künstliche Intelligenz eines der zentralen Themen.Reuters/Denis Balibouse
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Rechneten im Vorjahr noch fast drei Viertel der heimischen CEOs mit einem Wirtschaftsrückgang, sind es heuer nur noch 58 Prozent. Aber in Österreich ist man weniger optimistisch als anderswo.

Die Zuversicht kehrt langsam, aber doch in die Chefetagen zurück. Bei einer inzwischen zum 27. Mal von der Beratungsgesellschaft PwC durchgeführten Umfrage zeigten sich von 36 befragten CEOs aus Österreich heuer 42 Prozent optimistisch hinsichtlich der Wachstumsaussichten. Nur noch 58 Prozent rechnen mit einem wirtschaftlichen Abschwung. Im Vorjahr traf das noch auf fast drei Viertel der heimischen Firmenchefs zu. Wobei Österreichs CEOs immer noch etwas verhaltener in die Zukunft schauen als etwa asiatische oder nordamerikanische Firmenchefs.

Doch die Herausforderungen bleiben groß, denn angesichts der grünen Wende und neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) müssen Unternehmen ganze Geschäftsmodelle umkrempeln, um mittelfristig im Markt zu bleiben. „Der Wettbewerbsdruck ist sehr groß“, sagt Rudolf Krickl, Chef von PwC Österreich, mit Blick auf künstliche Intelligenz. Schon Computerchips hätten mit durchschnittlich 18 Monaten eine rasante Erneuerungsrate gehabt, bei künstlicher Intelligenz passieren Technologiesprünge durchschnittlich alle dreieinhalb Monate. CEOs stehen unter hohem Zeitdruck, die sinnvollsten Anwendungen für KI zu finden und umzusetzen. Der technologische Fortschritt macht Geschäftsmodelle angreifbar.

Wobei im Hinblick auf KI die Mitarbeiter das aktuell größte Thema sind, wie Krickl zur „Presse“ sagt. Und zwar die Frage, wie man vor allem älteren Mitarbeitern die Ängste vor Verlust oder starker Veränderung des Arbeitsplatzes nehmen kann. Und auch die Frage des „Up-Skilling“, denn mit KI zu arbeiten muss vielfach erst gelernt werden. Ein Viertel der CEOs hat KI-Tools bereits eingeführt.

Der Energieschock wirkt nach

Ihre Lehren gezogen haben heimische Unternehmen aus dem von Russland ausgelösten Energieschock. Demnach arbeiten 92 Prozent der befragten Unternehmen aus Österreich an der Optimierung ihrer Energieeffizienz und 86 Prozent entwickeln neue, umweltfreundliche Produkte, Dienstleistungen und Technologien. Vielfach sind das laut Krickl auch Investitionen, die auf Kosten der Rentabilität der Unternehmen gehen – aber angesichts möglicher Schocks und Regulierung notwendig sind.

Dass CEOs weltweit grundsätzlich optimistischer in die nahe Zukunft blicken, liegt laut Krickl nicht nur an den positiven Signalen, die etwa auch die US-Notenbank Federal Reserve und die Europäische Zentralbank (EZB) senden. Bei allen Herausforderungen etwa durch Klimawandel, Geopolitik und künstliche Intelligenz wird für Unternehmenschefs weltweit immer klarer, wo genau sie anpacken müssen.

Die Gefahr im Netz

Nach der größten Bedrohung für das eigene Unternehmen gefragt, gaben nur sechs Prozent den Klimawandel an, jeweils nur 14 Prozent nannten geopolitische Konflikte und makroökonomische Volatilität. An erster Stelle lag mit 31 Prozent Cybersicherheit, gefolgt von Inflation, die 22 Prozent nannten. Wobei auch 69 Prozent der befragten CEOs aus Österreich meinen, dass KI die Cyberrisiken zusätzlich verschärft.

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen wollen 19 Prozent der heimischen CEOs die Mitarbeiterzahl ihres Unternehmens heuer um mindestens fünf Prozent erhöhen.

Während Entscheidungskräfte Maßnahmen ergreifen, um sich neu zu erfinden, berichten sie aber auch über eine Reihe an Herausforderungen. Drei Viertel nennen das regulatorische Umfeld als hemmend für Innovation, rund ein Drittel verweist auf die überbordende Bürokratie und 30 Prozent auf einen Mangel an Fähigkeiten in der Belegschaft ihres Unternehmens.

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