Tourismus

Und, wie halten Sie es mit dem Tourismus vor Ihrer Haustür?

Die Salzburger Getreidegasse ist wieder gut besucht. Nicht alle Anrainer haben damit eine Freude.
Die Salzburger Getreidegasse ist wieder gut besucht. Nicht alle Anrainer haben damit eine Freude.(c) APA/Barbara Gindl
  • Drucken

Der heimische Tourismus steuert auf ein Rekordjahr zu. Auch die Zahl der Urlauberbetten kletterte auf ein Rekordniveau. Staatssekretärin Kraus-Winkler will nun jährlich mehr als 10.000 Menschen befragen, wie sie zum Tourismus stehen.

„Ein Jahr zum Vergessen“ nannte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr das Wirtschaftsjahr 2023. Während weite Teile der österreichischen Wirtschaft zuletzt in eine Rezession abrutschten, hatte eine Branche besonders gut zu lachen. Trotz überproportional steigender Preise brachte das vergangene Jahr im Tourismus Rekordbuchungen. Um 12,2 Prozent stiegen die Preise letztes Jahr in Hotellerie und Gastronomie, der Urlaubslust vor allem ausländischer Gäste tut das jedoch keinen Abbruch.

Der Sommer 2023 brachte mit 80,9 Millionen einen neuen Nächtigungsrekord. Auch die Buchungslage im laufenden Winter sei mehr als vielversprechend, zieht Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler am Freitag zufrieden Bilanz. So würde sich auch für das Gesamtjahr ein Rekord bei den Nächtigungen abzeichnen, auch wenn die Zahlen für Dezember noch ausständig sind. Ziel sei es nun, „diesen Schwung ins neue Jahr mitzunehmen“, so Kraus-Winkler.

Auch das Übernachtungsangebot für Österreich-Urlauber ist zuletzt stark gestiegen, wie die Statistik Austria am Freitag bekannt gegeben hat. Die Zahl der Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen erhöhte sich im Tourismusjahr 2022/23 um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 70.200, die Zahl der zur Verfügung gestellten Betten stieg um 1,9 Prozent auf 1,17 Millionen Betten. „Die Auswahl an Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in Österreich war nie größer“, sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Jährliche Großumfrage zur Tourismusakzeptanz

Der Tourismus ist ein wichtiger Faktor für die österreichische Wirtschaft. Gleichzeitig regt sich in Tourismushochburgen wie Salzburg oder Hallstatt aber zunehmend auch Widerstand gegen die Massen von Touristen. In anderen Regionen Österreichs herrscht hingegen gähnende Leere, dort wünscht man sich mehr touristische Gäste. Diesem „Unbalanced Tourism“ will Kraus-Winkler nun mit einer „Akzeptanzoffensive“ begegnen – es brauche eine „gute Balance zwischen Bevölkerung und Tourismus“.

Um die Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus umfassend zu erheben, sollen künftig jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen befragt werden, wie sie es mit dem Tourismus halten. Schon seit 2020 laufen dafür Pilotversuche, für die bereits die Einstellung mehrerer Tausend Menschen zum Tourismus abgefragt wurde. (fre)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.