Umfrage

EZB-Chefin Lagarde macht für Mehrheit ihrer Mitarbeiter „schlechten“ Job

Die Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank haben die Arbeit von Präsidentin Christine Lagarde in einer Gewerkschaftsumfrage scharf kritisiert. 
Die Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank haben die Arbeit von Präsidentin Christine Lagarde in einer Gewerkschaftsumfrage scharf kritisiert. APA / AFP / Fabrice Coffrini
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Die EZB-Präsidentin erntet in einer Gewerkschaftsumfrage harsche Kritik.

Die Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank haben die Arbeit von Präsidentin Christine Lagarde in einer Gewerkschaftsumfrage zur Halbzeit ihrer achtjährigen Amtszeit scharf kritisiert. Eine knappe Mehrheit der Befragten bewertete ihre Präsidentschaft als „schlecht“ oder „sehr schlecht“, so die Gewerkschaft Ipso in einer Zusammenfassung der Ergebnisse. Mehr als 53 Prozent sagten auch, dass Lagarde derzeit nicht die richtige Person für den Job sei. Die Umfrage wurde zuerst von „Politico“ veröffentlicht.

„Die Umfrage zeigt eine weit verbreitete Unzufriedenheit der Befragten in Bezug auf interne Angelegenheiten, einschließlich der Diversitätspolitik”, heißt es in dem Dokument. Viele kritisierten Lagarde dafür, dass sie „zu viel Zeit mit Themen verbringt, die nichts mit der Geldpolitik zu tun haben, und sich zu häufig in den politischen Bereich begibt“.

Spaltung innerhalb der EZB?

Die Zentralbank bezeichnete die Umfrage als „fehlerhaft“. Sie umfasse Themen, „für die das Direktorium oder der EZB-Rat und nicht allein die Präsidentin zuständig ist und die nicht in den Zuständigkeitsbereich von Ipso fallen“, so ein Sprecher. Demnach erwecke die Ipso-Umfrage den Anschein, „dass sie von derselben Person mehrfach ausgefüllt werden könnte“. Die Gewerkschaft hält dies für möglich, vertraut aber auf die Aussagekraft des Ergebnisses.

Bei Mitarbeiterbefragungen würden in der Regel rund 3000 Antworten gesammelt, sagte der EZB-Sprecher. Die letzte Umfrage aus dem Jahr 2023 habe ergeben, dass 80 Prozent stolz darauf sind, bei der EZB zu arbeiten.

Die Beziehungen zwischen der EZB-Führung und ihren Mitarbeitern wurden bereits durch die steigende Inflation auf die Probe gestellt, die Arbeitnehmervertreter zuletzt dazu veranlasste, sich über die ihrer Meinung nach unzureichenden Gehaltserhöhungen zu beschweren. Im Jahr 2024 werden die Gehälter um 4,7  Prozent steigen — nach einer Erhöhung von knapp über vier Prozent im Jahr 2023. (Bloomberg)

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