Filmpreis

Oscar-Nominierungen: Hillary Clinton schaltet sich in „Barbie“-Debatte ein

Hillary Clinton spricht Gerwig und Robbie ihre Unterstützung aus.
Hillary Clinton spricht Gerwig und Robbie ihre Unterstützung aus. Reuters / Susana Vera
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Frühere US-Außenministerin stärkt Regisseurin Greta Gerwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie den Rücken. Kommentatoren sehen bittere Ironie in Nicht-Nominierung der beiden Frauen.

„Barbie“-Regisseurin Greta Gerwig wurde für ihren feministischen Blockbuster (der erfolgreichste Film einer Regisseurin jemals) von der Oscar-Jury nicht nominiert. Ebenso wenig die Hauptdarstellerin Margot Robbie, dafür aber Ryan Gosling als bester Nebendarsteller. Letzterer zeigte sich über das Fehlen seiner Kolleginnen in den Oscar-Nominierungslisten enttäuscht. Im Netz wird gewitzelt, die Akademie hätte die Aussage des Films wohl nicht verstanden.

Nun hat sich auch die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton in die Debatte eingeschaltet. „Greta und Margot, es kann zwar schmerzen, an den Kinokassen zu gewinnen, aber nicht Gold mit nach Hause zunehmen, aber eure Millionen von Fans lieben euch“, schrieb Clinton am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter.

„You‘re both so much more than Kenough“, schrieb Clinton in Anspielung auf ein Film-Zitat. Der von Ryan Gosling verkörperte Ken trägt zum Ende des „Barbie“-Films einen knallbunten Kapuzenpullover mit der Aufschrift „I am Kenough“, eine Zusammensetzung aus dem Namen Ken und dem Wort „enough“ (zu Deutsch: genug). Verstanden wird dies als Aufforderung, mit sich selbst zufrieden zu sein.

Der Blockbuster des vergangenen Sommers war am Dienstag in acht Kategorien für einen Oscar nominiert worden, darunter für den Hauptpreis für den besten Film des Jahres. Für Aufsehen und Empörung sorgte aber, dass weder Regisseurin Gerwig für die beste Regie nominiert wurde, noch „Barbie“-Darstellerin Robbie als beste Hauptdarstellerin. Nominiert wurde dagegen Ryan Gosling als bester Nebendarsteller.

Nominierung von Gosling bittere Ironie

Viele Kommentatoren sahen insbesondere darin eine bittere Ironie, dass die Regisseurin und die Hauptdarstellerin einer feministischen Satire bei den Oscar-Nominierungen übergangen werden, während der männliche Part nominiert wird. „Ken zu nominieren aber nicht Barbie ist genau der Plot dieses Films“, kommentierte der Autor Brad Meltzer. Auch America Ferrera, die wie Gosling nun für eine Nebenrolle in dem „Barbie“-Film im Rennen um den Oscar ist, drückte nach Bekanntgabe der Nominierungen am Dienstag ihre Unterstützung für Gerwig und Robbie aus.

Goslings Ehefrau Eva Mendes wies via Instagram auch auf einstige Kritik und Spott gegen ihren Mann hin. „So viel Hass, als er diese Rolle annahm. So viele Leute haben versucht, ihn dafür zu beschämen.“ Trotz aller Hetzereien in den sozialen Medien „und den Artikeln, die über ihn geschrieben wurden“, habe ihr Mann „diese völlig originelle, urkomische, herzzerreißende und inzwischen ikonische Figur geschaffen und sie bis zu den Oscars gebracht“, schrieb Mendes. Dazu teilte sie einen Artikel aus einem Medien-Magazin, in dem Gosling in seiner „Barbie“-Rolle stark abgewertet und als „echt cringe“ bezeichnet wurde, was so viel wie peinlich bedeutet. (APA/red.)

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