Eser Akbaba: „Erwarte mir einen lauten Aufschrei“

Imago / Isabelle Ouvrard
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Eser Akbaba (44) ist Journalistin und Moderatorin, unter anderem beim ORF. Wurzeln: Türkei.

Die Presse: Wie ist es Ihnen ergangen, als Sie vom Treffen in Potsdam gehört haben?

Eser Akbaba: Ich war schockiert, dass zugelassen wird, dass man über eine „Remigration“ diskutiert, deren Etymologie im wissenschaftlichen Kontext eine ganz andere Bedeutung hat. Ich finde, das ist beschämend für ein Europa, das sich eigentlich an Zusammenhalt orientiert – und nicht an Trennung.

Welche Reaktion erwarten Sie von Politik und Zivilgesellschaft?

Von der Politik wie auch der Zivilgesellschaft erwarte ich mir einen lauten Aufschrei. Und ich erwarte mir auch Sanktionen für jede Partei, die mit solchen Fantasien „hausieren“ geht. Zum Beispiel würde ich mit so einer Partei weder koalieren, noch würde ich ihr eine Bühne zur Verbreitung ihres Gedankenguts geben.

Was wollen Sie einer ganz jungen Person mit Migrationshintergrund sagen, die verängstigt ist?  

Als in den Neunzigerjahren gegen Ausländer gehetzt wurde, war ich genauso verängstigt. Damals habe ich viel mit älteren Freunden gesprochen. Genau das empfehle ich jüngeren Menschen auch jetzt. Kommunikation und Austausch sind in dieser Situation das Wichtigste.

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